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Koelle, Fritz (1895-1953)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Der deutsche Bildhauer Fritz Koelle absolvierte zunächst eine Spenglerlehre in Augsburg, bevor er sich 1912 der Goldschmiede zuwandte. 1913 bis 1914 besuchte er die Staatsschule für angewandte Kunst in München. Zu Ausbruch des Krieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger des 1. Bayerischen Fußartillerieregiments bei Verdun und an der Somme. 1916 gelangen ihm erste Verkäufe, unter anderem an König Ludwig III. 1917 bis 1923 studierte er an der Kunstakademie München, wo er als Meisterschüler bei Prof. Hermann Hahn abschloss. 1920 unternahm er eine Studienreise nach Norddeutschland und Dänemark. 1921 wurde er Mitglied der Münchner Neuen Sezession. Ab 1922 bis zu seinem Tode folgten Studienaufenthalte in den Hütten und Gruben des Saargebietes sowie in Italien und Frankreich. 1925 heiratete er die Malerin Elisabeth Karmann. Es kam zu Ankäufen seiner Werke durch die Neue Nationalgalerie. 1929 schlug Max Liebermann Koelle für eine Professur in Berlin vor. Doch die Bayerische Staatsregierung versuchte, ihn in München zu halten, um ihn nach der Pensionierung von Hermann Hahn an die Münchner Akademie zu berufen. Sie überließ ihm ein Staatsatelier auf dem Gelände der bayerischen Staatsbibliothek. Die Zusicherung einer Berufung an die Akademie der bildenden Künste wurde nach 1933 nicht eingelöst. 1933 erreichte die nationalsozialistische Stadtratsfraktion die Beseitigung des Denkmals "Blockwalzer" auf dem Münchner Melusinenplatz als ein abschreckendes Beispiel "bolschewistischer Kunstauffassung" Auf Befehl des Gauleiters wurden sechs Plastiken für öffentliche Ausstellungen verboten. 1936 unternahm er eine Englandreise mit der Absicht, zu emigrieren. Doch er blieb in Deutschland und richtete sich eine Wohnung und ein Atelier in Geiselgasteig (Grünwald bei München) ein, wo er mehrfach durch die Gestapo kontrolliert wurde. 1941 lehnte er einen 12-Millionen-Auftrag des Naziregimes für die Prachtstraße zum geplanten neuen Münchner Bahnhofsgelände ab. 1946 wurde er Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Mit dem Artikel "Lehrer der Bildenden Künstler" in der SZ von Hans Eckstein, 02.07.1946, in der er als Nazikünstler bezeichnet wurde, wurde eine Professur an der Münchner Akademie verhindert. 1949 nahm er eine Professur an der Akademie in Dresden an, 1951 an der Akademie in Berlin.
Beruf
Bildhauer
Biographische Quellen
NDB/ADB-online; Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 79

Bestandsinformationen

Signatur
Koelle, Fritz
Inhaltsangabe
Personenbezogene Unterlagen; Personenstandsdokumente; Reisetagebuch über die UdSSR 1952; Aufzeichnungen zum Leben; Veröffentlichungen über Koelle; Lehrtätigkeit 1949-53; Ausstellungen 1927-1933; Korrespondenz; Werkreproduktionen; Ausstellungen und Veröffentlichungen nach Koelles Tod; Unterlagen zum Werkverzeichnis; Unterlagen zu Aufträgen und Ankäufen Darin: Teilverzeichnis Ehefrau Elisabeth Koelle: Personalia; Ehrungen; Ausstellung und Film zum 80. Geburtstag; Mitgliedschaften
Laufzeit
1896 - 1993
Umfang
2.00 lfdM.
Erschließungszustand
Verzeichnis
Bemerkung
Nachtrag von 1993 summarisch erfasst; spätere Nachträge unverzeichnet
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang