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Schanze, Oskar (1855-1930)

Nachlass
Stadtarchiv (StA) Bautzen

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Dr. jur. Oskar Schanze wurde am 5. März 1855 als Kind der Eheleute Carl Moritz und Juliane Emilie Schanze, geb. Handrick, geboren. Die Familie wohnte auf der Reichenstraße 64, der Vater war als Kaufmann tätig. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums studierte Oskar Schanze in Leipzig und Heidelberg Staats- und Rechtswissenschaft und arbeitete anschließend in Göttingen und Berlin als Rechtsanwalt. Durch eine Anstellung als königlich-sächsischer Gerichtsrat am Landgericht Dresden kehrte er nach Sachsen zurück. Im Oktober 1891 folgte er einem Ruf an das Kaiserliche Patentamt in Berlin, wo er bis Juli 1894 in verantwortlicher Stellung aktiv war und auch zahlreiche Veröffentlichungen zum Patentrecht herausgab. Doch seine Verbindungen zu Dresden waren nicht abgebrochen. Bereits seit vielen Jahren stand er in engem Kontakt mit dem Direktor des Statistischen Amtes Dresden, Edelmann, der regelmäßig Vorträge bei der bedeutenden Dresdner Gehe-Stiftung hielt. Die Gehe-Stiftung geht auf den Kaufmann Franz Ludwig Gehe (1810-1882) zurück, der in Dresden einen pharmazeutischen Großhandel betrieb. Das Unternehmen wurde 1903 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und besteht bis heute als eines der führenden Pharmahandelsunternehmen - der "Celesio AG" mit Sitz in Stuttgart. Das kinderlose Ehepaar Gehe bestimmte 1881 testamentarisch die Einrichtung verschiedener Stiftungen u.a. zur Verbreitung von Bildung in wissenschaftlichen Disziplinen, zur Förderung der Zusammenarbeit unter Wissenschaftlern oder auch zum für kostenfreie Weiterbildungen für Mitarbeiter des Unternehmens Gehe. Drei Jahre nach dem Tod des Firmengründers verfügte die Stiftung über ausreichend Kapital und konnte mit ihrer Tätigkeit beginnen. Den Stiftungszweck erfüllten fortan eine eigens eingerichtete Bibliothek und vor allem Vorträge und Führungen, die insbesondere von Gewerbetreibenden, Kaufleuten und Arbeitern besucht wurden und sich einer sehr großen Nachfrage erfreuten. Allein zwischen 1885 und 1900 wurden die ca. 1000 gehaltenen Vorträge von über 100.000 Personen besucht. Unter den Vortragenden war ab 1894 auch Dr. Oskar Schanze, der ab 1894 eine Professur für Staats- und Rechtslehre bei der Stiftung antrat und die Stiftung bis zu seinem Ausscheiden 1923 entscheidend prägte. Oskar Schanze starb am 15. Januar 1930 in Dresden. Die Gehe Stiftung wurde nach 1945 aufgelöst und ist heute Bestandteil der "Sammelstiftung des Bezirkes Dresden".
Beruf
Rechtsanwalt

Bestandsinformationen

Signatur
67025
Inhaltsangabe
Der Nachlass umfasst vor allem persönliche Dokumente wie Tagebücher und Fotos von Oskar Schanze aber auch von weiteren Familienmitgliedern wie seinem Vater Moriz Schanze.
Laufzeit
1835-1925
Erschließungszustand
Findbuch-Datei
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang