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Schibilsky, Michael Prof. Dr. (1946-2005)

Nachlass
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Evangelischer Theologe, Hochschullehrer und Journalist, dessen Forschen und Wirken vor allem auf der Schnittstelle zwischen theologischer Forschung und kirchlicher Praxis angesiedelt waren.

Michael Schibilsky wurde 1946 in Bielefeld geboren. Parallel zu seinem Theologiestudium an der kirchlichen Hochschule in Bielefeld-Bethel und in Münster absolvierte Schibilsky in Bielefeld eine journalistische Ausbildung. Sein Studium der Theologie schloss er mit der Promotion in Münster 1975 über das Thema Neue Religiosität und soziale Interaktion ab. Die Arbeit gilt auf dem Feld der religiösen Biografieforschung bis heute als wegweisende Pionierleistung.

Von 1978 bis 1987 war Schibilsky Pfarrer einer vom wirtschaftlichen Strukturwandel des Ruhrgebiets besonders betroffenen evangelischen Gemeinde in Bottrop. Über seine Arbeit in der Arbeitergemeinde hat Schibilsky den in der Fachwelt viel beachteten Bericht Alltagswelt und Sonntagskirche – Gemeindearbeit im Industriegebiet vorgelegt.

1987 wurde Schibilsky Professor für Sozialethik, Anthropologie und Religionsphilosophie an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Im Zusammenhang mit dieser Lehrtätigkeit erschien 1989 seine Einführung in die Seelsorge "Trauerwege. Beratung für helfende Berufe". Das Buch gilt als Musterbeispiel für ein gelungenes Lehrbuch, weil es Schibilsky gelang, ein Höchstmaß an Information in gut lesbarer Sprache anzubieten.

Von 1993 bis 1996 leitete Schibilsky den Evangelischen Presseverband für Westfalen und Lippe und war Chefredakteur und Herausgeber der evangelischen Wochenzeitungen UNSERE KIRCHE, Bielefeld, DER WEG, Düsseldorf und SONNTAGSGRUSS, Saarbrücken.

1996 scheidete Schibilsky aus dem Dienst der Evangelischen Kirche von Westfalen aus. Er wurde Professor und Direktor des Institutes für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte Schibilskys waren Diakoniewissenschaften und Christliche Publizistik. Ganz bewusst suchte Schibilsky auch als Hochschullehrer die Verbindung zu den Gremien und Strukturen der Kirche: Seit 1997 bis zu seinem Tod war der Theologe Mitglied der bayerischen Landessynode. 2003 wurde Schibilsky zudem zum stellvertretenden Vorsitzenden der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Außerdem gehörte Schibilsky dem Verwaltungsrat der von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel an und hatte Sitz und Stimme im Verwaltungsrat der Deutschen Bibelgesellschaft. Schibilsky war seit 2002 auch Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie.

Bis zu seinem Tod hat sich Schibilsky für eine professionelle kirchliche Publizistik eingesetzt. In seinen letzten Jahren beschäftigte sich Schibilsky unter anderem mit Fragen der Medienethik und der Rolle von Spiritualität in der Diakonie.
Beruf
Geistliche, evangelische; Journalist; Professor
Biographische Quellen
Rest-Personalakte LkA EKvW 1neu Nr. 3719

Bestandsinformationen

Signatur
LkA EKvW 3.21
Inhaltsangabe
Der Nachlass dokumentiert vor allem die Tätigkeit von Michael Schibilsky als Autor und Hochschulprofessor.
Laufzeit
1979-2003
Umfang
weitere Angaben: 61 VE
Erschließungszustand
Findbuch
Bemerkung
s. auch Nachlass seines Vaters Waldemar Schibilsky (1908-1982) LkA EKvW 3.125
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang