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Marquardt, Hans-Georg (1927-2013)

Nachlass
Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Geboren am 1.7.1927 in Stettin; Vater Erich Meier, Maurer; 1933-1939 Volksschule; 1937-1945 Mitglied des Deutschen Jungvolkes (DJ), später Hitler-Jugend (HJ); 1939-1943 bis Februar 1943 Mittelschule; 1943 Luftwaffenhelfer in Flakbatterie, Stettin; 1944 Reichsarbeitsdienst-Flak Batterie im Oderbruch; Gefangennahme auf Darß; 1945-1946 gegen Kriegsende Evakuierung von Mutter und Großvater von Stettin nach Rügen; Tätigkeit Hans-Georg Marquardt in der Landwirtschaft, Rügen; 1946-1948 nach "Neulehrerkursus" in Putbus (Abschlussarbeit zum Thema "Welche Erkenntnisse aus der Hitlerzeit befähigen mich zum Aufbau der Demokratie?") Tätigkeit als Lehrer in der Gemeinde Ralswiek, Rügen; 1.2.1946 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in Putbus/Rügen; 21.4.1946 nach "Zwangsvereinigung" zwischen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und SPD in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Mitgliedschaft in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED); 1948 Sprachlehrer-Lehrgang für russische Sprache in Stralsund; 1948 bis Juni 1949 Studium der Fächer "Slawistik und Germanistik" an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; Nov. 1949-März 1950 Untersuchungshaft wegen "Verdachts politischer Zersetzungsarbeit"; Verhängung von Geldstrafe "wegen Verdachts übler Nachrede" durch Amtsgericht Prenzlau; bis Mitte 1950 Arbeit in der Landwirtschaft bei seinem Stiefvater in Seelübbe; im Anschluss bis Januar 1951 Entsendung wegen "politischer Unzuverlässigkeit" zur "Bewährung in die Produktion", zunächst als "Bergmann", dann als "Radiometrist" im Uranerzbergbau bei der Wismut AG in Aue; seit Sept. 1950 Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ), der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft (DSF) und Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB); Verleihung der "Friedensmedaille" der Freien Deutschen Jugend (FDJ) für "vorbildliche politische Tätigkeit für die Erhaltung des Friedens"; Ende 1950 Besuch FDJ-Lehrgang in Schwarzenberg zwecks Erwerb des "Abzeichens für gutes Wissen"; 27.1.1951-16.2.1951 Verhaftung und Polizeihaft; ab 1. Februar in Untersuchungshaft in der Polizeihaftanstalt in Aue; 15./16. Februar Flucht aus der Polizeihaftanstalt in Aue, erneute Festnahme am 16. Februar; seit April 1951 Antrag der SED-Parteiorganisation auf "Ausschluss" Marquardts aus der SED ; zeitgleich "sieben Monate" "Einzelhaft" im Gefängnis des Staatssicherheitsdienstes in Chemnitz; 1951/52 sechs Monate Haft in der "VP [Volkspolizei]-Haftanstalt Zwickau"; 7.1.1952 Verurteilung zu "acht Jahren Zuchthaus" wegen "Boykotthetze, Kriegshetze, Bekundung von Völkerhaß" nach Art. 6 Abs. 2 der Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949 sowie wegen "Friedensgefährdung durch Erfindung und Verbreitung tendenziöser Gerüchte" nach Art. III A III der Kontrollratsdirektive Nr. 38 durch die 1. Große Strafkammer beim Landgericht Zwickau in ihrer öffentliche Sitzung vom 7. Januar 1952; 7.4.1952 Revision Hans-Georg Marquardt gegen das Urteil des Landgerichts Zwickau; Bestätigung des Urteils durch den Beschluss des 1. Strafsenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 7. April 1952; 8.4.1951-31.10.1956 Haft in den "Zuchthäusern" Zwickau [Schloss Osterstein], Waldheim und Torgau; Nov. 1956 Flucht über Westberlin zu Verwandten nach Düsseldorf; noch in Westberlin Anerkennung als "politisch Verfolgter" nach Häftlingshilfegesetz (HHG); Dez. 1956 Wiedereintritt in die SPD; später Mitglied des Ortsvereins Langenfeld-West; 1956-1959 Ablegung einer "Sonderreifeprüfung" in Dortmund; Studium an der Pädagogischen Akademie Kettwig; Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES); Juli 1959 erste Lehrerprüfung; Übernahme einer Schulstelle in Rheinhausen; Sept. 1959 Ablegung der zweiten Lehrerprüfung; 1959 Beitritt zur Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW); später Vorsitzender des Ortsvereins Rheinhausen der GEW; 1960 Heirat mit der Volksschullehrerin Ingeborg Menze; zwei Kinder; 1959-1964 Lehrer an der Friemersheimer Evangelischen Volksschule am Borgschenhof; seit April 1966 Konrektor an der Volksschule in Rheinhausen; 1969 Hauptschulrektor in Leverkusen-Küppersteg; 1970 Gründer und Leiter des Lehrerseminars in Hilden; 1970 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL) Nordrhein-Westfalen; 1972-1994 Direktor des Schulamtes für die Landeshauptstadt Düsseldorf; nach Mauerfall Durchführung von Schulleiterfortbildungsseminaren in den neuen Bundesländern; seit 1980 Mitglied des "Zentralverbandes Demokratischer Widerstandskämpfer- und Verfolgtenorganisationen (ZDWV) e.V." (1954 in Niederbreisig gegründet); 1980-2007 Mitglied des "Bundes Demokratischer Widerstandskämpfer und Verfolgter Nordrhein-Westfalen (BDWV) e.V."; ab 1997 Vorsitzender; 1983/84 u. 1994-1998 Abgeordneter im Stadtrat Langenfeld als Mitglied der SPD-Ratsfraktion; 1987-2007 Mitglied im Arbeitskreis ehemaliger politischer Häftlinge in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) beim SPD-Parteivorstand; seit 1990 Mitglied im Arbeitskreis ehemaliger Politischer Häftlinge beim SPD-Parteivorstand; 24.7.1991 Aufhebung des "Urteils des Landgerichts Zwickau vom 7. Januar 1952 […], bestätigt durch den Beschluß des Oberlandesgerichts Dresden vom 07. April 1952" und Freispruch Hans Georg Marquardts durch "Beschluß des Bezirksgerichts Leipzig, Senat für Kassationssachen vom 24. Juli 1991"; 2.4.1992 Rehabilitierung Hans Georg Marquardts gemäß "Beschluß des 1. Rehabilitierungssenats des Bezirksgerichts Chemnitz vom 2. April 1992"; seit 1993 Mitglied im Verein "Gegen das Vergessen. Für Demokratie e.V."; 1994-2012 Mitglied "AG SPD 60plus" des Ortsvereins Langenfeld-West (Beisitzer); 11.3.1999 Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande durch Bundespräsident Roman Herzog; 2000-2012 Mitglied im Freundeskreis Heinrich Heine, Düsseldorf; 2002 Mitglied des Bewilligungsausschusses der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge e.V.; 2005 Mitglied im Lions-Club Langenfeld; seit 2007 Ehrenvorsitzender des "Bundes Demokratischer Widerstandskämpfer und Verfolgter Nordrhein-Westfalen e.V." (BDWV); Tod Hans-Georg Marquardts am 23.8.2013 in Langenfeld infolge einer Erkrankung an Schilddrüsenkrebs als Spätfolge der Arbeit im Uranbergbau bei der Wismut-AG, Aue

Bestandsinformationen

Inhaltsangabe
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Laufzeit
1951-2015
Umfang
1,80 lfdM.
Erschließungszustand
keine Angabe
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang