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Meermann, Hedwig (1913-2000)

Nachlass
Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Hedwig Meermann wurde am 7. August 1913 als Älteste von vier Kindern in einer katholischen Lehrerfamilie in Essen als Hedwig Schmitt geboren. Sie machte ihr Abitur 1932 und besuchte 1933 die Handelsschule. 1934 verbrachte sie in Lyon, Frankreich, wo sie ihr Französisch wesentlich verbesserte. In der Periode 1935-1943 übte sie verschiedene kaufmännische Tätigkeiten aus. 1944 zog sie um in das schwäbische Tuttlingen, wo sie ihr ganzes Leben wohnen blieb. Von 1945 bis 1947 war sie tätig als Dolmetscherin bei der Stadt Tuttlingen (Französische Besatzungszone) und daneben auch als Dolmetscherin und Übersetzerin für die Gewerkschaften und das Landratsamt. 1949-1950 arbeitete sie bei den Chiron-Werken in Tuttlingen. 1950 verabschiedete sie sich wegen familiärer Pflichten, nachdem sie geheiratet hatte. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor. Ihr Mann war Bezirksleiter der Bausparkasse Schwäbisch Hall. In den nächsten Jahrzehnten war Hedwig Meermann neben ihrem Familienleben vor allem politisch tätig. Von 1954 bis 1957 leitete sie den Volkshochschulkurs "Die Frau als Staatsbürgerin" in Tuttlingen. 1955 machte sie eine Studienreise in die USA, worüber sie in Artikeln und später in Vorlesungen ausführlich berichtete. In der Zwischenzeit war sie 1946 in die SPD eingetreten. Seit 1950 arbeitete sie während der Sitzungen des Europarates in Straßburg als Sekretärin der SPD-Delegation und seit 1954 in der gleichen Tätigkeit bei der Westeuropäischen Union. Von 1953 bis 1966 war sie Mitglied des Gemeinderates der Stadt Tuttlingen, von 1958 bis 1961 Mitglied des SPD-Landesvorstandes und von 1959 bis 1961 Mitglied des Kreistages und Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. Von 1961 bis 1976 war Hedwig Meermann Mitglied des Deutschen Bundestages, worin sie, vier Legislaturperioden lang, die SPD des Wahlkreises Tuttlingen-Rottweil in Bonn vertrat. Im Bundestag war sie wohnungs- und städtebaupolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1972 bis 1977 fungierte sie als Präsidentin der Parlamentarischen Gesellschaft e.V. in Bonn. Nach Angaben von vielen war sie zugleich eine der selbstbewussten und verbindlich-eleganten Damen des Parlaments und stets eine Brückenbauerin zu den anderen Fraktionen und zu den Wählern. Ihr lag mehr das Gespräch in der Parlamentarischen Gesellschaft als der Streit im Plenum. Hedwig Meermann war auch aktiv in der Interparlamentarischen Union (IPU), von 1968 bis 1972 war sie Präsidentin der Kulturkommission der IPU und seit 1977 Ehrenmitglied der deutschen Delegation zur IPU. Nachdem Hedwig Meermann 1976 aus dem Bundestag ausgeschieden war, arbeitete sie bis 1981 noch in den wohnungsbaupolitischen Gremien der SPD mit. Daneben wandte sie sich der Organisierung der ehemaligen Parlamentsmitglieder zu. 1977 war sie Gründungsmitglied der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V und 1977 bis 1991 Vorstandsmitglied dieser Vereinigung. 1987 publizierte sie "Aufzeichnungen zur Geschichte der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V.". Hedwig Meermann starb am 9. April 2000 im Alter von 86 Jahren.

Bestandsinformationen

Inhaltsangabe
Unterlagen betr. Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments; Interparlamentarische Union; Wohnungs- und Städtebaupolitik; Lokales; allgemeine Korrespondenz; persönliche Erinnerungen an die politische Arbeit; eigene Publikationen; Presseecho
Laufzeit
1949-1997
Umfang
2,50 lfdM.
Erschließungszustand
keine Angabe
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang