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Jänichen, Paul (1883-1960)

Nachlass
Stadtarchiv (StA) Bautzen

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Paul Jänichen wurde am 26. Februar 1883 in Strehla an der Elbe geboren und am 26. April auf den Namen Karl Georg Albert Paul Jänichen getauft. Seine evangelisch-lutherischen Eltern, Auguste Amalie Theresia Jänichen, geborene Mietzsch (1857 geboren) und Ernst Theodor Richard Jänichen (1854 geboren), heirateten 1882 in Strehla, dem Geburtsort seiner Mutter.
Paul Jänichen besuchte dort von 1889 bis 1897 die Volksschule und ging anschließend an das Königlich Sächsische Lehrerseminar in Oschatz. 1903 schloss er das Seminar als Hilfslehrer ab und arbeitete in dieser Position zunächst in Berbersdorf. Ab Ostern 1903 bis 1906 war er Hilfslehrer in Strießen.
Im Jahr 1906 erhielt Paul Jänichen seine erst Anstellung in Bautzen an der evangelischen Knabenbürgerschule bzw. Lessingschule. Schon 1907 erfolgte seine Ernennung vom Hilfslehrer zum Lehrer. Obwohl er bis 1919 an der Knabenschule blieb, unterrichtete er nebenberuflich an der Industrie- und Gewerbeschule, der Fortbildungsschule und der Landwirtschaftlichen Lehranstalt. Nur in der Zeit von 1915 bis 1918 unterbrach der Dienst im 1. Weltkrieg seine Lehrtätigkeit.
1919 versetzte man Paul Jänichen an die Höhere Handelsschule von Bautzen und ernannte ihn 1924 zum Oberlehrer. Am 4. August 1931 heiratete er die Buchhalterin und gebürtige Bautzenerin Martha Auguste Marie Stasch in der Maria-Martha-Kirche. Aus dieser Ehe gingen der Sohn Friedrichkarl und die Tochter Maria Ingerose hervor.
Die Beförderung zum Studienrat erfolgte 1945. Aufgrund einer Erkrankung an Tuberkulose war er bis zu seiner Pensionierung ausschließlich in der Erwachsenenbildung tätig. Er wirkte als Leiter der Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung und war zudem Lehrer bzw. Vorsitzender im Dozentenrat der Kreisvolkshochschule Bautzen.
Paul Jänichen war auch nebenberuflich sehr vielseitig engagiert. Insbesondere mit den Bautzener Wanderburschen (B. W. B.) unternahm er zahlreiche Ausflüge und Reisen. In seiner Carlsberger Wanderhütte fanden oftmals Feste mit deren Mitgliedern statt. Unter diesen Jugendlichen war auch der Künstler Ernst Bursche (1907 - 1989), mit welchem Paul Jänichen eine besondere Beziehung verband.
Zu seinen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten gehörte die Beteiligung im Ortsausschuß für Jugendpflege, Mitbegründung der Bautzener Pfadfinder, Mitarbeit bei den Bautzener Kampfspielen, er war Kinderturnwart des Allgemeinen Turnvereins, Gaujugendturnwart des Hohwaldgaues der deutschen Turnerschaft, Vorsitzender des Ortsausschusses der Bautzener Jugendverbände, Gefangenenbeirat für die Bautzener Strafanstalten, Schöffe im Jugendgericht Bautzen, Gründer und Ehrenvorsitzender des Bautzener Skiklubs, Mitglied des Vorstandes des Sächsischen Skiverbandes, Vorsitzender des Bautzener Gebirgsvereins, ständiger Helfer im Bautzener Verkehrsamt und Stellvertretender Vorsitzender des Oberlausitzer Heimatverbandes. Seit 1909 gehörte Paul Jänichen außerdem der Freimaurerloge "Zur goldenen Mauer Bautzen" und dem "Bund Deutsche Schlaraffia e.V." an.

Als Paul Jänichen am 2. März 1960 verstarb, wurde er auf dem Taucherfriedhof in Bautzen beigesetzt. Ihm zu Ehren erhielt 1966 ein Wanderweg im Bautzener Spreetal seinen Namen. Dieser "Paul-Jänichen-Weg" wurde zum 7. Tag des Stadtwaldes Bautzen 2002 wiederbelebt.
Beruf
Lehrer
Geburtsname
Karl Georg Albert Paul Jänichen

Bestandsinformationen

Signatur
67005
Inhaltsangabe
Inhaltlich bietet der Bestand vor allem Einblicke in das private und familiäre Leben von Paul Jänichen. Eine Vielzahl an Briefen und Bildern sind aus diesem Lebensbereich überliefert. Einzelne Archivalien dokumentieren seinen beruflichen Werdegang und seine Vereinstätigkeit. Hierbei kommen insbesondere Unternehmungen und Wanderungen u. a. mit den Bautzener Wanderburschen (B. W. B.) vor.
Laufzeit
1833-2010
Umfang
1,3 lfdM.
Erschließungszustand
Datenbank
Online-Findbuch
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang