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Koch, Alfred, Prof. Dr. (1907-2013)

Nachlass
Stadtarchiv Münster

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Alfred Koch wurde am 23.06.1907 in der Sternstraße 4 in Münster geboren. Nach dem Abitur am Realgymnasium in Münster 1926 studierte er an der Universität Münster Medizin, trat 1929 als Sanitätsoffiziersanwärter in die Kriegsmarine ein und schloss 1931 das Studium mit dem ärztlichen Staatsexamen und 1932 mit der Promotion zum Dr. med. ab. 1928 absolvierte er die staatliche Prüfung als Turn- und Sportlehrer. 1934 heiratete er Marianne Fessler mit der er bis zu Ihrem Tod 2001 zusammen lebte. Nach fliegerischer Ausbildung in Warnemünde erfolgte 1933 die Abordnung an die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf für eine Ausbildung in Innerer Medizin und Luftfahrtmedizin. 1936 war er als Leiter des Sanitätshauses im Olympischen Dorf bei den Olympischen Spielen in Berlin eingesetzt. Es folgten ärztliche Tätigkeiten am Marinelazarett Kiel-Wik und bei der Erprobungsstelle Travemünde, ehe er von 1937 bis 1939 seine wissenschaftliche Ausbildung an der Medizinischen (internistischen) Universitätsklinik Köln fortsetzte. Während des Zweiten Weltkriegs versah Koch leitende Funktionen als Sanitätsoffizier der Luftwaffe an der Ost- und Westfront. Als Kopilot einer als Sanitätsmaschine eingesetzten Ju 52 überlebte er deren Abschuss. Später wurde er Chefarzt der Luftwaffenlazarette in Bukarest sowie in Halle-Dölau. Bei Kriegsende war Koch Oberstarzt. Alfred Koch setzte seine ärztliche Tätigkeit 1946 als Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin im Clemenshospital Münster fort, wurde 1951 Privatdozent an der dortigen Universität und 1956 außerplanmäßiger Professor. Seine Habilitation erfolgte zur Laparoskopie (Bauchspiegelung), welche er mitentwickelt hatte. Seine Emeritierung erfolgte 1972. Koch publizierte zahlreiche Untersuchungen zur Luftfahrtmedizin und zur Sportmedizin. Er war Mitherausgeber des Journal of Sportsmedicine and Physical Fitness. Selbst sportlich und gesundheitserzieherisch immer aktiv war er von 1953 bis 1957 Präsident des Deutschen Sportärztebundes. Gemeinsam mit Frohwalt Heiß erreichte er 1951 für die Bundesrepublik Deutschland die Aufnahme des Deutschen Sportärztebundes, dessen Mitbegründer er war, in die Fédération Internationale de Médecine du Sport (FIMS) und wurde ein Jahr später in das Exekutivkomitee des Weltverbandes für Sportmedizin aufgenommen. Der Deutsche Sportärztebund verlieh ihm 1988 die Goldene Ehrennadel als ihre höchste Auszeichnung. Der Sportärztebund Westfalen ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Alfred Koch war zeit seines Lebens ein aktiver Sportler, u.a. beim Sportclub Münster 08 e.V., dessen Vorsitzender er von 1951 bis 1963 war. Der Sportclub 08 ernannte ihn auch zum Ehrenvorsitzenden. 1963 war Koch Mitbegründer und später langjähriger Präsident des Golfclubs Wilkinghege e.V. Auch über hundertjährig war er noch als Golfer aktiv. Er engagierte sich in sich in zahlreichen Vereinen, u.a. im Rotary-Club Himmelreich, in der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.ö V. (DLRG) und als Karnevalist in der Narrenzunft vom Zwinger. Zudem fungierte er als Vorsitzender des münsterschen Stadtsportbundes. Am 18.08.2013 verstarb Prof. Dr. med. Alfred Koch in Münster.
Beruf
Mediziner
Biographische Quellen
Autobiografie: "Meine Lebensakrobatik, Münster 2000."

Bestandsinformationen

Inhaltsangabe
Der Nachlass Alfred Koch ist durch dessen vielfältigen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie seine exzellente Vernetzung in der Münsteraner Stadtgesellschaft eine reichhaltige Quelle. Leider sind bei der Erschliessung ein paar Lücken aufgefallen, welche vielleicht durch Auswahl des Nachlassers oder der Familie entstanden sind. Auffällig ist zunächst die bis auf wenige Ausnahmen fehlende Korrespondenz aus der ehrenamtlichen Tätigkeit sowie mit Freunden und Kollegen. Die wenigen überlieferten Briefe legen den Schluss nahe, dass Alfred Koch ein gut vernetzter und meinungsfreudiger sowie reger Briefschreiber war. Hiervon sind jedoch nur wenige Spuren im Nachlass erhalten. Unter der lfd. Nr. 24 befindet sich zudem eine Aufnahme, welche Koch in einem Raum vor mehreren Aktenordner mit Rückendeckeln zeigt, welche nach seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beschriftet sind. Keiner dieser Aktenordner ist jedoch Teil des Nachlasses geworden. Ebenso fehlt die bei der Ausarbeitung der erhaltenen Manuskripte verwendete Literatur. So ist die vermutlich umfangreiche Bibliothek Kochs ebenfalls nicht Teil des Nachlasses. Die Briefe aus der lfd. Nr. 38 und die Urkunde unter der lfd. Nr. 69 offenbaren dazu eine politische Positionierung Kochs nahe der Deutschen Volksunion (DVU). Weitere Spuren sind im Nachlass jedoch ohne weiteres nicht zu finden. Des Weiteren ist zu benennen, dass sich im Nachlass Koch auch einige Dokumente aus dem Leben seines Vaters, des Münsteraner Lehrers Dr. Bernhard Koch befinden. Auch Dokumente zu den weitläufigen Vorfahren der Familien Koch und Fessler sind Teil des Nachlasses.
Laufzeit
1889-2013
Umfang
3,4 lfdM.
weitere Angaben: 135 Verzeichnungseinheiten
Erschließungszustand
Online-Findbuch
Online-Findbuch
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang