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Lassaulx, Johann Klaudius (1781-1848)

Nachlass
Landeshauptarchiv Koblenz

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Johann Claudius von Lassaulx wurde 27. März 1781 in Koblenz geboren. Nach abgebrochenen Studien der Rechtswissenschaft und Medizin leitete er in seiner Heimatstadt eine Essigfabrik und eignete sich parallel dazu autodidaktisch die Grundlagen der Architektur an. 1812 erhielt er durch die französische Departementalverwaltung die Stelle des Koblenzer Kreisbaumeisters.
Nach dem Anfall der Rheinlande an Preußen wurde Lassaulx, wie andere bereits in französischer Zeit tätige Beamte, in seinem Amt belassen und 1816 zum "Stadt-und Bezirks Bau-Inspektor" ernannt.
Zunächst nur für den Stadt- und Landkreis Koblenz zuständig, betreute er ab 1831 auch die Kreise St. Goar, Simmern und Kreuznach. In dieser Funktion entwarf er, neben der Erledigung allgemeiner Verwaltungsaufgaben, neue Verwaltungsgebäude (z.B. in Koblenz Teile des Oberpräsidiums, das Rheinmuseum und das Hauptzollamt), leitete die für die Bauaufsicht zuständigen "Baukondukteure" an und erstellte Gutachten.
Die Baubeamten durften gegen Honorar für Kirchen- und Zivilgemeinden tätig werden, was von Lassaulx in großem Maße nutze: Er baute rund 20 Kirchen (überwiegend im neoromanischen Stil) und plante 52 Schulgebäude, von denen in der Zeit von 1817 bis 1849 (v.a. nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1825) die meisten errichtet wurden.
Darüber hinaus verfasste er mehrere bautheoretische Schriften (u.a. "Beschreibung des Verfahrens bei Anfertigung leichter Gewölbe über Kirchen und ähnlichen Räumen"), erfand für seine Bauten technische Neuerungen, machte Bauaufnahmen von mindestens 80 Baudenkmälern und zeichnete für die Restaurierung bedeutender Bauwerke (St. Kastor und St. Florin in Koblenz) und die Wiedererrichtung des Königsstuhls in Rhens verantwortlich.
Die von ihm angestrebte höchste Position in der Bauverwaltung des Regierungsbezirkes, die des Regierungs- und Baurates, wurde ihm aber wegen gewisser Defizite bei der Ausübung seiner Verwaltungsaufgaben verweigert.
Johann Claudius von Lassaulx starb am 14.Oktober 1848.
Beruf
Baumeister
Biographische Quellen
Liessem, Udo: Studien zum Werk von Johann Claudius von Lassaulx 1781-1848, Koblenz 1989 Steger, Denise: Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848), Stadtbaumeister und Architekt, http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/L/Seiten/JohannClaudiusvon Lassaulx. aspx#seitenanfang (20.09.2016) Wendland, David: Johann Claudius von Lassaulx` Gewölbe 'aus freier Hand'. Die Wiedererfindung der gotischen Architektur und die Entwicklung der technischen Literatur, München 2012 Weyres, Willy: Johann Claudius von Lassaulx, in: Rheinische Lebensbilder 4 (1970), S. 141-157.

Bestandsinformationen

Signatur
700,007
Inhaltsangabe
Der Bestand umfasst neun Konzepte von Briefen, die Johann Klaudius von Lassaulx in den Jahren zwischen 1839 und 1846 an verschiedene Korrespondenzpartner geschrieben hat. Sieben der Schreiben waren an Ernst Friedrich Johann Dronke (ehemaliger Lehrer am Königlichen Gymnasium in Koblenz, ab 1841 Direktor des Gymnasiums in Fulda) gerichtet und befassen sich überwiegend mit der Wiedererrichtung des Königsstuhls in Rhens.
Laufzeit
1839-1846
Umfang
0,08 lfdM.
weitere Angaben: 9 Akten
Erschließungszustand
Findbuch
Online-Findbuch
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang