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Kleist, Karl (1879-1960)

Nachlass
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Der Psychiater und Neurologe Prof. Dr. Karl Kleist (1879-1960) leitete von 1920 bis 1950 die Städtische und Universitätsklinik für Gemüts- und Nervenkranke in Frankfurt am Main. Sein wissenschaftliches Hauptwerk "Gehirnpathologie" basierte auf seinen Erfahrungen mit Gehirnverletzungen im Ersten Weltkrieg. Nach 1933 arbeitete Kleist auch als Gutachter für Erbgesundheitsgerichte. Von 1936 bis 1941 war er zudem Mitglied im Kuratorium der Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung. Nach der Emeritierung leitete er bis zu seinem Tod 1960 die Frankfurter Forschungsstelle für Gehirnpathologie und Psychopathologie.
Beruf
Psychiater
Biographische Quellen
Kaendler, Stephen, Volk, Stephan, Sachunsky, Irina und Pflug, Burkhardt, Karl Kleist und die Frankfurter Nervenklinik während des Nationalsozialismus, in: Hessisches Ärzteblatt, 54 Jg. (1993), Nr. 4, S. 141-144. Kreft, Gerald, Zwischen Goldstein und Kleist: Zum Verhältnis von Neurologie und Psychiatrie in Frankfurt am Main der 1920er Jahre, in: Gerhard Nissen und Frank Bandura (Hrsg.), Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde, Band 3 (1997), S. 131-144. http://www.kgu.de/znn/neurologie/psych_geschichtliches.htm http://www.kgu.de/zpsy/psychiatrie1/home/klinik/klinik_geschichte.htm

Bestandsinformationen

Signatur
HHStAW, Abt. 1069
Inhaltsangabe
Der Schwerpunkt der Akten liegt auf Kleists Zeit in Frankfurt. Aus den früheren Stationen seines beruflichen Lebensweges haben sich hier nur einzelne Akten erhalten, vornehmlich Fallsammlungen zur weiteren wissenschaftlichen Auswertung. Die Akten aus der Frankfurter Zeit geben Aufschluss über Kleists Tätigkeit in der Verwaltung der Nervenklinik und über seine wissenschaftliche Arbeit. Insbesondere ist die Planung der Klinikneubaus (1927-1930) gut dokumentiert. Akten über das Reservelazarett X sind nur in geringem Umfang erhalten, Kleists Tätigkeit als Beratender Psychiater im Wehrkreis IX hat hingegen einen größeren Niederschlag gefunden. Die Akten, die sich mit erbbiologischen Fragen und der Zwangssterilisierung von (vermeintlich) Erbkranken beschäftigen, wurden zu einem eigenen Gliederungspunkt zusammengefasst. Kleists Gutachten in Prozessen vor Erbgesundheitsgerichten finden sich hingegen vor allem in der Serie „Gutachten von Prof. Kleist mit zugehörigem Schriftwechsel (nach Namensalphabet)“ (1069/164-170, 172-192) vermischt mit Gutachten in anderen Fragen. Der Bestand 1069 enthält außerdem Akten fremder Provenienz. Jürg Zutt war als Nachfolger Kleists von 1950 bis 1962 Direktor der Nervenklinik Frankfurt a. M. Sein Teilnachlass enthält kaum Unterlagen zur Verwaltung der Klinik, sondern dokumentiert vor allem seine wissenschaftliche Tätigkeit zum Teil bereits in den Würzburger Jahren (eine Serie privater Korrespondenz, Unterlagen zu seiner Tätigkeit als Herausgeber der Fachzeitschrift „Der Nervenarzt“). Dr. Hahn arbeitete schon in der Zeit des ersten Weltkrieges an der damals noch von Sioli geleiteten Frankfurter Nervenklinik. Seine Gutachten über Soldaten im Ersten Weltkrieg stammen aus seiner Zeit beim Frankfurter Reservelazarett IV. Auf welchem Weg die anatomischen Untersuchungen des Neuropathologen Max Bielschowsky (Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft für Hirnforschung in Berlin) in den Nachlass Kleist gelangten, konnte nicht ermittelt werden. Das gleiche gilt für die Gutachten über Hirnverletzte aus dem Ersten Weltkrieg, die von Kurt Goldstein und Hans Cohn erstellt wurden. Goldstein war zur Entstehungszeit dieser Unterlagen noch Leiter des Neurologischen Instituts in Frankfurt a. M., möglicherweise ergibt sich hier oder über Hans Cohn eine Verbindung zu Kleist.
Laufzeit
1901-1966
Umfang
13 lfdM.
weitere Angaben: 288 Nummern
Erschließungszustand
Online-Findbuch
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© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang