1.181.1 (bru2p): 1. Devisenbewirtschaftung.

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1. Devisenbewirtschaftung.

Staatssekretär Dr. TrendelenburgTrendelenburg führte aus, daß jetzt möglichst weitgehende Lockerungen der Richtlinien über Devisenbewirtschaftung1 erforderlich seien. Nach seiner Auffassung solle man nur noch für die Bezahlung alter Auslandsverbindlichkeiten keine Devisen zur Verfügung stellen, im übrigen jedoch großzügig verfahren. Unter dem Einfluß der Reichsbank seien zu strenge Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung geschaffen worden.

1

S. Dok. Nr. 426.

Der Reichsbankpräsident wies darauf hin, daß bisher das Reichswirtschaftsministerium in der Angelegenheit federführend gewesen sei. Das Reichbankdirektorium könne nicht die Verantwortung für die Richtlinien übernehmen, werde sich jedoch unverzüglich mit der Frage einer Lockerung der Richtlinien befassen.

Vielleicht wäre es möglich, ein Auslandsmoratorium für alle alten Verbindlichkeiten zu erklären.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsminister der Finanzen führte aus, daß ein Moratorium notwendig sein werde. Es würden jedoch Verhandlungen mit dem Auslande notwendig sein, um eine Grundlage für eine derartige Moratoriums-Notverordnung zu schaffen.

Der Reichsbankpräsident empfahl, mit Sprague über diese Frage zu sprechen.

[1531] Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsminister der Finanzen äußerte den Wunsch, möglichst bald über den Stand der Stillhalteverhandlungen unterrichtet zu werden. Der Stand der Verhandlungen werde von besonderer Bedeutung für die Frage des Erlasses einer Notverordnung über ein Auslandsmoratorium sein.

Der Reichsbankpräsident erwiderte, daß Direktor Schlieper heute abend (6. 8.) von London nach Berlin zurückkehre. Er, der Reichsbankpräsident, werde sich durch ihn sofort über den Stand der Stillhalteverhandlungen unterrichten lassen.

Im übrigen werde sich das Reichsbankdirektorium heute nachmittag (6. 8.) mit dem erwähnten Problem befassen2.

2

Zur Fortsetzung dieser Beratung s. Dok. Nr. 435.

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