2.51.2 (vpa1p): 2. Danzig.

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Das Kabinett von Papen Band 1Das Kabinett von Papen Bild 183-R1230-505Wahllokal in Berlin Bild 102-03497AGöring, Esser und Rauch B 145 Bild-P046294Ausnahmezustand in Berlin während des „Preußenschlages“.Bild 102-13679

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2. Danzig.

Ministerialdirektor Köpke berichtete von einem Telegramm des deutschen Gesandten in Warschau, der eindringlich bat, die Zeppelin-Gesellschaft von der geplanten Fahrt nach Danzig abzuhalten3. Die letzte Zeit sei in Danzig an Kundgebungen reich gewesen, insbesondere der Flottenbesuch habe großen Eindruck gemacht4. Do X5 werde am 6. Juli nach Danzig kommen. Regimentsfeiern mit Traditionskompagnien würden in mehreren Fällen dort abgehalten. Der Zeppelin-Besuch stehe bevor.

3

Telegramm des Gesandten v. Moltke vom 29.6.32, zum weiteren Inhalt s. ADAP, Serie B, Bd. XX, Dok. Nr. 196, Anm. 3.

4

Der Flottenbesuch (Linienschiff „Schlesien“ und zwei Torpedoboote unter Admiral Förster) hatte vom 23.–27. 6. anläßlich des 500jährigen Bestehens des Danziger St. Jakob-Hospitals für bedürftige Seeleute stattgefunden („VB“ vom 24. und 27. 6.). Einige Materialien zur Vorgeschichte (betr. u. a. Demarchen des poln. Gesandten und des frz. Botschafters gegen den Besuch) in R 43 I /377 , Bl. 88–100. Vgl. auch ADAP, Serie B, Bd. XX, Dok. Nr. 90, 102, 147, 149, 179.

5

Zwölfmotoriges Großflugschiff der Dornier-Werke; Erstflug am 12.7.29 über dem Bodensee. Näheres in: Brütting, Das Buch der deutschen Fluggeschichte, Bd. 3, S. 172 ff.

Das Auswärtige Amt habe zunächst den Standpunkt vertreten, daß es von einer Einwirkung auf die Zeppelin-Gesellschaft absehen solle, den Flug zu unterlassen. Sie habe zwar die Reichsregierung von dem Fluge nicht unterrichtet. Fahrkarten seien verkauft worden, besondere Marken für den Flug würden ausgegeben; die Möglichkeit zu Regreßansprüchen bestände, wenn der Flug verboten würde.

Das Telegramm von Moltke habe wegen der anerkannten Besonnenheit des Absenders in Lausanne Beachtung gefunden. Das Auswärtige Amt sei vom Reichsminister des Auswärtigen angewiesen worden, den Zeppelin-Besuch zu verhindern.

Das Reichsverkehrsministerium habe dagegen Bedenken. Beunruhigung im Innern sei zu befürchten. Das Reichsverkehrsministerium wünsche deswegen die Entscheidung des Kabinetts. Bedenklich sei es, mit Polen über die beabsichtigte Fahrt des Zeppelin nach Danzig zu sprechen. Lehne Polen ab, so sei die Lage doppelt schwierig.

[185] Der Reichsverkehrsminister der Reichswehrminister und der Reichsminister des Innern sprachen sich gegen eine Verhinderung des Zeppelin-Fluges aus.

Das Kabinett nahm entsprechend Stellung.

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