Nicht alle ließen sich von den Maßnahmen der Geheimpolizei einschüchtern. Trotz aller Gegenmaßnahmen der Stasi gelang es einigen Protestierenden am 17. Januar in die Nähe des offiziellen Demonstrationszuges zu gelangen und ihre Transparente zu entrollen. Ausreisewillige und Oppositionelle konnten so ihre Forderungen publik machen und Menschenrechte einfordern.
III
Einigen Oppositionellen und Ausreisewilligen gelang es, trotz aller Gegenmaßnahmen der Staatssicherheit, am 17. Januar 1988 in die Nähe des offiziellen Demonstrationszuges zu gelangen und ihre Transparente zu entrollen.

Die Partei- und Staatsführung der DDR bei der Kranzniederlegung anlässlich der "Kampfdemonstration" am 17. Januar 1988 anlässlich des Gedenkens an die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts.,
Quelle:
BStU, MfS,
Interview mit Wolfgang Templin
25 Jahre nach der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration von 1988 reflektierte Wolfgang Templin, Mitbegründer der Menschenrechtsgruppe Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) und damals unter Hausarrest, die historische Bedeutung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.Templin beteiligte sich an die Protestaktionen gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR und verantwortete als Mitherausgeber auch die oppositionelle Samisdat-Zeitschrift "Grenzfall".Am 25. Januar 1988 wurde er wegen seiner Teilnahme an Protestaktionen am Rande der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration gemeinsam mit weiteren Oppositionellen festgenommen und zur Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland gezwungen.
Noch am selben Tag wurden zur "wirksamen Unterbindung und Verhinderung" einer Teilnahme an der Protestaktion Mitglieder und Sympathisanten der "Arbeitsgruppe Staatsbürgerschaftsrecht der DDR" und "Initiative für Frieden und Menschenrechte" sowie weitere "feindlich negative Kräfte" verhaftet.