1.70.1 (mu22p): [Anlage:]

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Kabinett Müller II. Band 2 Hermann Müller Bild 102-11412„Blutmai“ 1929 Bild 102-07709Montage  von Gegnern des Young-Planes Bild 102-07184Zweite Reparationskonferenz in Den Haag Bild 102-08968

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Text

RTF

[Anlage:]3

Persönlich.

Hochverehrter Herr Reichsminister!

Mir wird mitgeteilt, daß Sie in einer Versammlung der republikanischen Presse Ihrem Befremden darüber Ausdruck gegeben haben, daß die Demokratische Partei zum Volksbegehren keinen Aufruf erlassen habe.

Ich darf demgegenüber bemerken, daß auf unserem Mannheimer Parteitag in meinem Hauptreferat mit der größten Schärfe und mit, wie mir scheint, guten Gründen gegen das Volksbegehren Stellung genommen worden ist. Ich sende Ihnen Niederschrift des Referats, in der ich die hauptsächlich in Betracht kommenden Stellen angestrichen habe.

Hat es daneben wirklich noch einen Zweck, einen Aufruf an die Angehörigen einer Partei zu richten, die kein einziges Mitglied hat, das daran denkt, das Volksbegehren zu unterschreiben?

Wenn ich einmal zu der Propaganda gegen das Volksbegehren Stellung nehmen soll, so möchte ich sagen, daß wir uns bei der ganzen Agitation viel zu sehr mit denjenigen Kreisen beschäftigen, die ohnehin sicher sind, anstatt mit dem Treibholz, das in der Mitte ist und durch parteipolitische Agitation nicht gewonnen werden kann.

Jedenfalls bitte ich, davon überzeugt zu sein, daß meine Partei in dieser Frage ihre Pflicht tut.

Mit ganz vorzüglicher Hochachtung

Ihr sehr ergebener

gez. Koch-Weser.

Fußnoten

3

Anschrift und Datum (19. 10) sind nicht mit abgedruckt.

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