zur Hauptnavigation zum Servicemenü direkt zum Inhalt

Sie sind hier: Startseite » Leistungen » Leistungen ab 2000 » Leistungen der Kirchen

Logo der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft

'Slave Labor' in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen

Leistungen bis 2000

Leistungen ab 2000

Leistungen der Kirchen

Leistungen der evangelischen Kirche

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihre Diakonie setzte während des Krieges deutschlandweit etwa 12.000 Ausländer ein. Mehr als die Hälfte von ihnen kam aus den Gebieten der besetzten Sowjetunion. Davon waren ca. 75 % Mädchen und Frauen. Der Einsatz erfolgte vor allem in den Wirtschaftsbereichen der diakonischen Einrichtungen, also in der Landwirtschaft, dem Gartenbau, in der Friedhofsarbeit, der Hauswirtschaft, dem handwerklichen Gewerbe und der Pflege in Kranken- und Pflegeanstalten.

Mit einer Zustiftung in Höhe von 10 Mio Euro beteiligte sich die evangelische Kirche am Leistungsprogramm der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". Der Betrag wurde je zur Hälfte von der Diakonie und von den einzelnen Landeskirchen als Gliedkirchen der EKD aufgebracht. Die Überweisung an die Stiftung EVZ erfolgte im Herbst 2000.

Innerhalb des "dreigliedrigen Wegs" der von der evangelischen Kirche als Versöhnungsarbeit verstandenen Leistungen war der finanzielle Beitrag der erste Weg. Zum anderen fördert sie persönliche Begegnungen in den Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen mit ehemaligen Zwangsarbeitern, die in Einzelfällen mit Projekten konkreter medizinischer Hilfe und psychosozialer Betreuung verbunden waren. Als dritten Weg zur Versöhnung versteht sie die Förderung der wissenschaftlichen Erforschung und Aufarbeitung ihrer Geschichte im "Dritten Reich" unter dem Aspekt der Zwangsarbeit.

 

Leistungen der katholischen Kirche

Die Deutsche Bischofskonferenz richtete am 28. August 2000 den "Entschädigungsfonds für Zwangs- und Fremdarbeiter in kirchlichen Einrichtungen" ein, aus dem die Überlebenden der ca. 4800 ausländischen Zivilarbeiter, die für die katholische Kirche arbeiteten, Einmalleistungen erhalten sollten. Sie waren in über 750 kirchlichen Betrieben, vor allem in den Bereichen der Landwirtschaft, Hauswirtschaft, in Krankenhäusern oder Ordenseinrichtungen, eingesetzt. Insgesamt konnten von insgesamt 1,5 Mio Euro je 2556 Euro an 587 Überlebende von 1417 identifizierten ehemaligen Zwangsarbeitern ausgezahlt werden.

Das Besondere an der Arbeit des kirchlichen Versöhnungsfonds war, dass die Leistungsempfänger keine Anträge zu stellen brauchten. Vielmehr wurde die Kirche selbst recherchierend tätig und ermittelte aus den verfügbaren Unterlagen die Daten der bei ihr beschäftigten Zwangsarbeiter. Anschließend wurden die heutigen Wohnorte ermittelt und die Leistungen ausbezahlt. Mit 2,71 Mio Euro wurden aus einem "Versöhnungsfonds" überdies 206 Versöhnungsprojekte finanziert. Restmittel des Fonds in Höhe von 1,1 Mio Euro sollen den Grundstock für die im September 2007 errichtete "Maximilian-Kolbe-Stiftung für Erinnerungsarbeit" bilden, die von der deutschen und polnischen katholischen Kirche gemeinsam initiiert wurde.

 


Wie von den Leistungen auf der Grundlage des Errichtungsgesetzes der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", blieben die überlebenden und in den Betrieben eingesetzten ehemaligen Kriegsgefangenen auch von den Zahlungen der Kirchen ausgeschlossen.