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Übernahme von personenbezogenen Auskünften zum Ersten und Zweiten Weltkrieg jährt sich zum fünften Mal 

Hollmann: „Bedingungen für Nutzerinnen und Nutzer haben sich spürbar verbessert“

20.12.2023

Öffentlichkeitsarbeit

Digitalisierung

Fünf Jahre nach der Übernahme der „Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht" zieht das Bundesarchiv eine durchweg positive Bilanz. So hat die neue Abteilung PA (Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg) inzwischen die Antragsrückstände abgebaut und dadurch die durchschnittliche Bearbeitungszeit von 30 auf zwei bis drei Monate gesenkt. Zudem ist es gelungen, die wichtigsten Dokumente der Abteilung online zugänglich zu machen. Zu einem Fünftel der Archivbestände sind zusätzliche Erschließungsinformationen bereitgestellt worden. Im letzten Jahr ist die Abteilung PA in ein modernes Gebäude in Berlin-Tegel umgezogen, das eine sachgerechte Lagerung der Archivgutbestände ermöglicht.

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann sagte: „Die Eingliederung der Deutschen Dienststelle in das Bundesarchiv und seine Transformation von einem Suchdienst zu einem Archiv ist eine Erfolgsgeschichte. Es freut mich, dass sich seit dem Übergang die Bedingungen für Nutzerinnen und Nutzer spürbar verbessert haben. Die Nachfrage nach Auskünften zu Familienangehörigen bildet mit jährlich etwa 80.000 Personenrecherchen einen wichtigen Schwerpunkt der Anfragen an das Bundesarchiv. Häufig entsteht durch den persönlichen Einstieg über die Familiengeschichte auch ein Interesse an weiteren Informationen aus dem Bundesarchiv, die sich mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg beschäftigen.“ 

Die Abteilung PA (Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg) erteilt Auskünfte über Militärangehörige, Gefallene und während der Kämpfe vermisste Soldaten. Noch heute können Schicksale Vermisster geklärt, ihre Angehörigen benachrichtigt und Kriegssterbefälle bei den zuständigen Standesämtern angezeigt werden. Außerdem werden Informationen über Kriegsgräber, Erkennungsmarken und Feldpostnummern zur Verfügung gestellt. Jedes Jahr stellt die Abteilung PA des Bundesarchivs dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) Informationen zu 12.000 bis 15.000 Grablagen von noch nicht geborgenen Kriegstoten zur Verfügung. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit ist die Identifizierung des millionsten vom VDK im Osten geborgenen Kriegstoten durch das Bundesarchiv (https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Pressemitteilungen/2023-09-28_identifizierung-kriegstoter.html).

Die Deutsche Dienststelle war Nachfolgerin der 1939 gegründeten Wehrmachtauskunftstelle und wurde seit 1951 als Behörde des Landes Berlin geführt. Sie verfügte über umfangreiche insbesondere personenbezogene Unterlagen, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen, war aber bis Ende 2018 kein Archiv, sondern eine Verwaltungs­behörde. Zum Zeitpunkt der Überleitung am 1. Januar 2019 hatte sie noch 239 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum größten Teil nach wie vor im Bundesarchiv arbeiten.

Zum Hintergrund

Der Bestand der ehemaligen Deutschen Dienststelle beläuft sich auf etwa 75 Kilometer Meter Akten- und Karteimaterial. Wichtige Unterlagengruppen für den 2. Weltkrieg sind:

· die Zentrale Personenkartei mit Angaben über ca. 18,5 Mio. Angehörige der ehemaligen deutschen Wehrmacht und anderer militärischer und militärähnlicher Verbände

· 100 Mio. namentliche Veränderungsmeldungen (Heer, Luftwaffe) in den Erkennungsmarkenverzeichnissen

· 15 Mio. Verlustmeldungen der Einheiten und Sanitätsformationen

· Wehrstammbücher, Soldbücher, Gesundheitsbücher und Wehrpässe von knapp 2,7 Mio. Wehrmachtsangehörigen

· Personalblätter und Dokumente über deutsche Kriegsgefangene und Internierte in amerikanischem, britischem, französischem und belgischem Gewahrsam (ca. 15 Mio. Meldungen).

Teilweise bis in das 19. Jahrhundert reichen die 1,6 Mio. Marinepersonalakten und der Bestand des Krankenbuchlagers Berlin (Lazarettbücher und etwa 8 Mio. personenbezogene Einzelunterlagen für die Jahrgänge 1900 bis 1928) zurück.