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Digitalisierte Einzelstücke der Abteilung Militärarchiv

Um die Benutzung von häufig nachgefragtem Archivgut zu vereinfachen und ortsunabhängig zu machen, digitalisiert das Bundesarchiv kontinuierlich einzelne Archivalien und ganze Bestände. Herausragende Einzelstücke aus der Abteilung Militärarchiv, die online zugänglich sind, stellen wir Ihnen hier beispielhaft vor.

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Quellen aus Nachlässen

Porträt Werner Freiherr von Fritsch in Uniform als Generalleutnant, 1932
Porträt Werner Freiherr von Fritsch in Uniform als Generalleutnant, 1932Quelle: BArch, Bild 183-R16862 / Nakonz, Max

Die Entlassung Werner von Fritschs

Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch (1880-1939) war im Januar 1934 zum Chef der Heeresleitung ernannt worden. Im Zuge der Umstrukturierung der militärischen Spitzenbehörden 1935 wurde er im Juni 1935 zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt.

Als Hitler bei einer Führerbesprechung im November 1937, über deren Inhalte wir heute über die sogenannte Hoßbach-Niederschrift informiert sind, die Oberbefehlshaber der Wehrmacht wie auch der Wehrmachtteile über seine Kriegspläne informierte, äußerte Fritsch Kritik. Bald darauf ergab sich aufgrund angeblicher Homosexualitätsvorwürfe die Gelegenheit für Hitler, Fritsch als Oberbefehlshaber des Heeres zu entlassen und in der Folge durch den willfährigeren Walther von Brauchitsch zu ersetzen.

Die Vorwürfe gegen Fritsch, der in vielem durchaus den Ansichten Hitlers entsprach, aber auch eigene Positionen vertrat und im Heer angesehen war, erwiesen sich bald als falsch, und Fritsch wurde rehabilitiert. Eine militärische Funktion erhielt er jedoch nicht mehr. Bei Kriegsausbruch zog der durch die Affäre tief getroffene Fritsch mit dem Artillerieregiment, dessen Chef („Regimentschef“ war im preußisch-deutschen Militär eine reine Ehrenbezeichnung ohne Kommandofunktion) er seit seiner Rehabilitierung war, in Polen ein – nach eigener Aussage als „Zielscheibe“. Er fiel am 22. September 1939 bei Praga vor Warschau – im Urteil seiner Umgebung bewusst den Tod suchend.

Das Bundesarchiv zeigt hier aus dem Nachlass von Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch die Entlassungsurkunde für Fritsch, unterzeichnet von Hitler, datiert vom 4. Februar 1938.

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Der Ex-Kaiser über die Weimarer Republik

Der abgedankte Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) unterhielt aus seinem Exil in Haus Doorn in den Niederlanden eine rege Korrespondenz mit ehemals aktiven Spitzenfunktionären in Militär und Verwaltung. Auch der ehemalige Staatssekretär des Reichsmarineamts (bis 1916) Großadmiral Alfred von Tirpitz (1849-1930) stand in Korrespondenz mit Wilhelm II.. Auf einer Postkarte an Tirpitz aus dem Jahr 1925 präsentiert Wilhelm II. seine Sicht auf die Weimarer Republik und präsentiert sich als die Lösung.

Die Postkarte stammt aus dem Nachlass von Großadmiral Alfred von Tirpitz. Sie zeigt auf der Vorderseite eine Zeichnung des bekannten, auf einem Entwurf Wilhelms II. beruhenden allegorischen Gemäldes „Völker Europas, wahret eure heiligsten Güter!“ von Hermann Knackfuß. Auf der Rückseite befindet sich der folgende handschriftliche Text Wilhelms II.:

„Doorn 1.I.25
Besten Dank für Ihren Brief. Meine durch Admiral von Rebeur aufgesetzte Antwort liegt anbei. Ihre Ansicht, der deutsche „Wiederaufbau“ müsse mit „Weimar“ und „Parlamentarismus“ erfolgen ist irrig. Es bedeutet: die heutige Republik solle oder werde es machen. Das trifft nicht zu. Keine Republik, kein Weimar, kein Parlament werden jemals Deutschland aufbauen, sie haben das Land und Volk dahin gebracht, wo es jetzt ist, und haben ihre totale Unfähigkeit erwiesen. Das Volk hat Weimar und das Parlament satt, über und bis zum Halse heraus, und will nichts mehr davon wissen. Alle jetzt „Grossen Männer“ Deutschlands haben total versagt, ob als Parteiführer oder als Einzelne. Nur eine Einzelpersönlichkeit kann noch retten durch die Dictatur. Ohne das Heer is[sic!] alles verloren! Es muss wiedererstehen. Das kann es nur unter seinem Ob[ersten] Kriegsherren dem Kaiser, und dazu muss Versailles fallen, das durch die Entente gebrochen, nicht mehr existent. Deutschland ist frei! Es rufe, er kommt!
Wilhelm I[mperator] R[ex]“

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Fotoalben

Oswald Boelcke im Osmanischen Reich

Hauptmann Oswald Boelcke (1891-1916) war ab August 1914 als Flugzeugführer eingesetzt. Er war maßgeblich für die Entwicklung des gezielten Jagdeinsatzes im Luftkampf und den Aufbau von Einheiten mit Jagdflugzeugen. Er formulierte die Einsatzgrundsätze dieser neuen Waffe und prägte damit, auch über Deutschland hinaus, den Luftkampf über viele Jahrzehnte.

Der als erfolgreicher Jagdflieger überaus populäre Boelcke wurde 1916 auf eine Inspektionsreise durch das Osmanische Reich geschickt. Das hier gezeigte Fotoalbum dokumentiert diese Reise, setzt allerdings mit einigen Bildern schon vor Boelckes Reise ein. Im Sommer 1916 übernahm Boelcke die Führung der neugebildeten Jagdstaffel 2, bildete Flugzeugführer nach seinen Vorstellungen aus und entwickelte seine Einsatzgrundsätze für den Jagdkampf (die sogenannten Dicta Boelcke). Bei einem Unfall im Oktober 1916 kam Boelcke ums Leben. Seine Beisetzung fand unter großer öffentlicher Anteilnahme statt.

Direktlink zu N 965/4

Fotoalben aus dem Ersten Weltkrieg

In der Regel kommen Fotoalben im Archiv in privaten Nachlässen vor, angelegt von den Nachlassern selbst oder von deren Angehörigen. Vereinzelt wurden allerdings auch von militärischen Dienststellen Fotoalben erstellt. Derartige Fotoalben dienten üblicherweise der Dokumentation bestimmter Tätigkeiten oder Einsatzphasen und stehen im Kontext der schriftlichen Überlieferung. Mitunter entstanden in den Dienststellen und Einheiten auch Fotoalben als Erinnerungsgaben für scheidende Befehlshaber oder leitende Offiziere.

Laon unter deutscher Besatzung

Das hier gezeigte Fotoalbum wurde vermutlich vom Leiter des Offizierheimes in Laon angelegt und im Schriftgut des in Laon stationierten Oberkommandos der VIII. Armee überliefert. Laon war von 1914 bis 1918 deutsch besetzt.

Direktlink zu PH 5-II/1027

Das 1. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 132

Das 1. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 132 wurde 1881 aufgestellt. Bei Aufstellung des Ostasiatischen Expeditionskorps zur Niederschlagung des sog. Boxer-Aufstandes in Ostchina hatte das Regiment eine Kompanie und einen Bataillonsstab zu stellen. Im Ersten Weltkrieg war es durchgängig im Fronteinsatz.

Das nachstehend verlinkte Fotoalbum entstand vermutlich privat und zeigt in teilweise sehr drastischen Bildern den Alltag des Regiments an der Westfront. Das Album stammt von der "Kameradschaft ehemaliger 132er" in Straßburg und wurde schon im Jahr 1973 zur Überlieferung des Regiments genommen.

Direktlink zu PH 10-II/170

Auch das folgende Fotoalbum stammt aus dem Besitz eines Angehörigen des Infanterie-Regiments 132 und wurde 1976 zur Überlieferung des Regiments genommen. Es zeigt Bilder vom Einsatz des Besitzers in Russland, Frankreich und Italien.

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Das Brigade-Ersatz-Bataillon 84 in den Vogesen

Dieses Fotoalbum wurde dem Bataillonskommandeur zum Abschied von einem seiner Kompanieführer geschenkt. Es zeigt in Fotos und Versen den Alltag des Bataillons an der Westfront.

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Das Gouvernement Antwerpen

Dieses Fotoalbum wurde von den Offizieren des Gouvernementsstabes der Festung Antwerpen einem der ihren zum Abschied geschenkt. Es vereint Fotos und Fotopostkarten mit schriftlichen Dokumenten zu einzelnen Geschehnissen. Antwerpen war von 1914 bis 1918 deutsch besetzt.

Direktlink zu PH 23/1

Das Fotoalbum von U 28

Das hier gezeigte Fotoalbum wurde von der Führung des kaiserlichen Ubootes U 28 angelegt und dokumentiert die im Zeitraum März/April 1915 aufgebrachten und versenkten Dampfer. Das Fotoalbum wurde der vorgesetzten Dienststelle übergeben und fand so Eingang in das Schriftgut des Admiralstabes.

U 28 wurde im Juni 1914 in Dienst gestellt, versenkte insgesamt 39 Handelsschiffe und versank schließlich im September 1917 selbst infolge der Explosion eines von ihm torpedierten Schiffes. Da die wenigen ausgestiegenen Besatzungsmitglieder von den Beibooten des versenkten britischen Handelsschiffes nicht aufgenommen wurden, kam die gesamte Besatzung ums Leben.

Direktlink zu RM 5/6806

Innenansichten aus den Maschinenräumen kaiserlicher Linienschiffe

Die hier gezeigten Fotos stammen aus dem Konstruktions-Departement des Reichsmarineamts. Sie zeigen verschiedene Maschinenräume von Linienschiffen der Kaiserlichen Marine und stellen damit eine technikgeschichtliche Quelle besonderer Art dar.

Direktlink zu RM 3/23582

Der Hilfskreuzer Stier im Zweiten Weltkrieg

Die "Stier" wurde 1936 als Handelsschiff "Cairo" in Dienst gestellt. Im Jahr 1939 wurde die "Cairo" von der Kriegsmarine übernommen, zunächst als "Schiff 23", und in verschiedenen Funktionen eingesetzt.

Ab April 1941 wurde das Schiff zum Handelsstörkreuzer "HSK 6" umgebaut und im November 1941 unter dem Eigennamen "Stier" wieder in Dienst genommen. Im Mai 1942 gelang der Durchbruch in den Atlantik. In der Folgezeit versenkte die "Stier" vier gegnerische Handelsschiffe. Im Kampf gegen das letzte Handelsschiff, den bewaffneten Liberty-Frachter "Stephen Hopkins", schwer beschädigt, mußte die "Stier" im September 1942 von der Besatzung aufgegeben und versenkt werden. Die Besatzung stieg auf den Versorger "Tannenfels" über und wurde von diesem wieder nach Frankreich gebracht.

Das hier gezeigte, von der Schiffsführung angelegte Fotoalbum wurde dem Kriegstagebuch der "Stier" als Anlage beigegeben. Es endet vor dem Angriff auf die "Stephen Hopkins".

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Die 13. Waffen-Grenadier-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1)

Die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Handschar" (kroatische Nr. 1.) wurde am 1. März 1943 als kroatische SS-Freiwilligen-Division aufgestellt. Im Oktober 1943 zunächst in 13. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division umbenannt, erhielt sie im Juni 1944 ihren endgültigen Namen. Ihr Beiname "Handschar", nach einem arabischen Krummsäbel, verwies bereits auf den muslimischen Kontext der Division. Die Division bestand im Wesentlichen aus Freiwilligen, muslimischen Bosniern, aber auch aus zwangsrekrutierten Volksdeutschen. Ihr Umfang lag bei ca. 21.000 Mann.

Hintergrund der unter großer Anteilnahme des Reichsführers-SS Heinrich Himmler stattfindenden Aufstellung dieser Division war die intensive Zusammenarbeit des Großmuftis von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini mit dem nationalsozialistischen Deutschland, insbesondere mit der SS. Die "Handschar-Division" war ein wesentliches Element dieser Zusammenarbeit von deutschem Nationalsozialismus und antisemitisch geprägtem, palästinensisch-arabischem Islamismus.

Eingesetzt wurde die Division entgegen der ursprünglichen Behauptungen gegenüber den Freiwilligen nicht zur Verteidigung der muslimischen Gebiete auf dem Balkan, sondern, nach einer langen Ausbildungsphase, in Südfrankreich, wo es bald zu Zusammenstößen mit der deutschen Besatzungsverwaltung kam. Ab Februar 1944 auf dem Balkan im Partisanenkampf eingesetzt, verübte die Division zahlreiche Gewalttaten und Kriegsverbrechen. Ihre Loyalität gegenüber dem nationalsozialistischen Regime war dabei nie zweifelsfrei, ihre militärische Zuverlässigkeit immer eingeschränkt. Vor dem Hintergrund umfangreicher Desertionen wurde die Division schließlich aufgelöst.

Das hier gezeigte Fotoalbum wurde von der Divisionsführung anläßlich der Inspektion der frisch aufgestellten Division angelegt. Es zeigt Musterung, Ausbildung, Inspektion und den Besuch des Reichsführers-SS und des Großmuftis.

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Die Fotoalben von Generalleutnant Jollasse

Generalleutnant Erwin Jollasse (1892-1987), im Zweiten Weltkrieg Divisionsbefehlshaber, war bereits im Ersten Weltkrieg als Offizier eingesetzt, insbesondere auch bei den Luftstreitkräften. In seinem Nachlass befinden sich vier Fotoalben aus dieser Zeit, die das Bundesarchiv nun digitalisiert hat. Sie dokumentieren Jollasses Zeit beim Reserve-Infanterie-Regiment 25, beim Infanterie-Regiment 68 und bei der Feldfliegerabteilung A 263, eingesetzt an der Westfront, zwischen 1914 und 1918.

Direktlink zu N 701/1-4

Die Fotoalben von Generalleutnant von Hofacker

Generalleutnant Eberhard von Hofacker (1861-1928) war im Ersten Weltkrieg als Divisionsbefehlshaber und Kommandierender General eingesetzt. In seinem Nachlass befinden sich zwei Fotoalben, die seine Tätigkeit als Befehlshaber der 82. Reserve-Division dokumentieren, zwischen 1915 und 1916, eingesetzt an der Ostfront.

Direktlink zu N 843/16-17

Moriz von Lyncker und der Kaiser

Generaloberst Moriz von Lyncker (1853-1932) war von 1908 bis 1918 Chef des Militärkabinetts und damit der Generaladjutant von Kaiser Wilhelm II. In dieser Funktion stand Lyncker in einem besonderen Vertrauensverhältnis zu Wilhelm II. und befand sich permanent in dessen nächster Umgebung. Im Nachlass von Generaloberst Moriz von Lyncker befindet sich sowohl ein Fotoalbum, das diese vertrauliche Nähe dokumentiert und handschriftliche Widmungen des Kaisers enthält, als auch ein großformatiges Porträtfoto Wilhelms II. mit dessen handschriftlicher Widmung „Der zufriedene Cabinetschef“ als Geschenk des Kaisers an Lyncker.

Direktlink zu N 864/13-14

Quellen aus dem Bereich Heer

Die Garnisonen des Reichsheeres 1913

Die hier gezeigte Karte des Preußischen Kriegsministeriums zeigt die Standorte der Garnisonen des Reichsheeres im Deutschen Reich nach dem Stand vom 1. Oktober 1913. Das Preußische Kriegsministerium nahm im Deutschen Reich de facto die Funktion eines Reichskriegsministeriums wahr (das es rein formal nicht gab). Hintergrund hierfür war zum einen die durch Reichsverfassung und Militärgesetze vorgegebene besondere Rolle der Preußischen Armee, deren Vorschriften und Regelwerke von den anderen deutschen Armeen zu übernehmen waren, und zum anderen natürlich die Tatsache, dass der König von Preußen als Deutscher Kaiser Bundesfeldherr und Oberbefehlshaber der vereinigten deutschen Streitkräfte war.

Die Gesamtheit der deutschen Landstreitkräfte wurde dabei unterschiedlich bezeichnet. In der Reichsverfassung kommen sowohl die Bezeichnungen "Deutsches Heer" als auch "Reichsheer" vor. Um Verwechslungen mit dem Reichsheer ab 1919 zu vermeiden, verwendet das Bundesarchiv für die Gesamtheit der deutschen Landstreitkräfte zwischen 1871 und 1918 den Begriff "Deutsches Heer". Die Zeitgenossen verwendeten beide Begriffe und zusätzlich auch noch "Kaiserliche Armee" und "Kaiserliches Heer".

Direktlink zu PH 2/40

Porträt General Rudolf Schmundt, 1944
Porträt General Rudolf Schmundt, 1944Quelle: BArch, Bild 183-J27812 / Frentz, Walter

Trauerfeier für General Schmundt und Beisetzung

General der Infanterie Rudolf Schmundt (1896-1944) war seit Januar 1938 Chefadjutant der Wehrmacht bei Hitler und zusätzlich seit Oktober 1942 Chef des Heerespersonalamtes. Beim Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Schmundt schwer verwundet. Er erlag seinen Verletzungen schließlich am 1. Oktober 1944.

Seinem Wunsch gemäß erfolgte eine Trauerfeier im „Reichsehrenmal“ Tannenberg und später die Beisetzung auf dem Invalidenfriedhof in Berlin. Bei beiden Veranstaltungen wurde Schmundts unbedingter Glaube an Hitler und den Nationalsozialismus betont. Verlauf und Ausgestaltung beider Veranstaltungen dokumentieren dies im Bild. Trauerfeier und Beisetzung wurden vom Heerespersonalamt organisiert, die entsprechende Akte mit zahlreichen Fotos wurde nun vom Bundesarchiv digitalisiert.

Direktlink zu RH 7/804

Arabien in der Aufklärung der Wehrmacht

Aus dem November 1942 stammt eine Sammlung detailliert beschriebener Fotos aus Arabien, insbesondere dem Jemen, die ein Verbindungsmann im Jemen der Abwehrstelle XVII in Wien zukommen ließ, die diese wiederum an den Generalstab des Heeres weiterleitete. Die hieraus formierte Akte zeigt das grundsätzliche Interesse der Wehrmacht an dieser Region, ein Jahr nach dem gescheiterten deutschen Versuch, im Irak eine starke antibritische Position aufzubauen.

Direktlink zu RH 2/1761

Quellen zum 20. Juli 1944

Bild des Fernschreibens des Oberbefehlshabers der Wehrmacht, von Witzleben, vom 20. Juli 1944
"Eine gewissenlose Clique frontfremder Parteifuehrer..." - Beim Militärbefehlshaber im Generalgouvernement eingegangenes Fernschreiben des Oberbefehlshabers der Wehrmacht, von Witzleben, vom 20. Juli 1944Quelle: BArch, RH 53-23/59, fol. 72

Das Geschehen des 20. Juli 1944, das Attentat auf Hitler und der gescheiterte Putsch, bildet sich an zahlreichen Stellen der militärischen Überlieferung ab. Schlüsseldokumente des 20. Juli befinden sich in einzelnen Akten mehrerer Bestände. Eine Digitalisierung aller für den 20. Juli relevanten militärischen Archivalien ist angestrebt.

An dieser Stelle werden zunächst zwei der prominentesten Akten mit den in ihnen enthaltenen Schlüsseldokumenten präsentiert. Unsere Geschichtsgalerie zum 20. Juli 1944 bietet weitere Dokumente des Bundesarchivs zum Thema.

Der Militärbefehlshaber im Generalgouvernement

In einer Sammelakte des Militärbefehlshabers im Generalgouvernement, mit einer Laufzeit von 1939 bis 1944, befinden sich Dokumente unterschiedlichster Inhalte: vom Ausbau des deutschen Ostraumes über den Aufstand in Warschau, Partisanenbekämpfung im Generalgouvernement bis zur Beschlagnahme von privaten Kunstgegenständen bei Fürst Czartoryski.

Unter anderem sind jedoch auch die beim Militärbefehlshaber im Generalgouvernement eingegangenen Fernschreiben und Befehle der Verschwörer vom 20. Juli und interne Aktennotizen über den Verlauf des 20./21. Juli 1944 beim Stab des Militärbefehlshabers im Generalgouvernement enthalten.

Direktlink zu RH 53-23/59

Die Seekriegsleitung der Kriegsmarine

In einem Anlagenband zum Kriegstagebuch der Seekriegsleitung im Oberkommando der Kriegsmarine, mit einer Laufzeit von Juli 1944 bis Januar 1945, befindet sich der Schriftverkehr der Seekriegsleitung zu diesem im Kriegstagebuch dargestellten Zeitraum. Behandelt werden unter anderem der Einsatz von V1- und V2-Fernwaffen gegen London und Antwerpen, die aktuelle Lage an der Ostfront, der Ausbau des deutschen Ostraumes, der U-Bootbau, die Vorbereitungen für die Reichsverteidigung und allgemein der Kriegseinsatz von Marinekräften.

Unter anderem sind jedoch auch die bei der Seekriegsleitung eingegangenen Fernschreiben und Befehle der Verschwörer vom 20. Juli und die Reaktionen der Marineführung auf das Attentat auf Hitler enthalten.

Direktlink zu RM 7/101

Quellen aus dem Bereich Luftwaffe

Die deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg bildeten die deutschen Luftstreitkräfte noch keine eigene Streitkraft, wie später die 1935 gebildete Luftwaffe. Sie verteilten sich vielmehr auf die Kaiserliche Marine, die Preußische und die Bayerische Armee.

Das Bundesarchiv überliefert neben den Marinefliegern die Luftstreitkräfte der Preußischen Armee und die im Rahmen des Deutschen Heeres gebildeten Kommandobehörden. In der kriegsbedingt stark reduzierten Überlieferung der preußischen Luftstreitkräfte gibt es nur wenig Bildüberlieferung, vor allem Luftbilder von den Fronten. Vereinzelt haben sich aber auch Einzelfotos und Fotoalben erhalten, die Aufschluss geben über Alltag und Einsatz der Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg.

Oswald Boelcke und seine Jagdstaffel

Nachdem Hauptmann Oswald Boelcke 1916 tödlich verunglückt war, wurde seine Beisetzung zu einem medialen Ereignis mit großer Anteilnahme der Bevölkerung. Die zuletzt von ihm geführte Jagdstaffel 2 wurde umbenannt in "Jagdstaffel Boelcke".

Kurz nach Gründung der Luftwaffe 1935 wurde bewusst an die Tradition der Luftstreitkräfte des Ersten Weltkrieges angeknüpft, und drei der neu gegründeten Geschwader wurden nach den prominentesten Fliegern des Ersten Weltkrieges – Richthofen, Immelmann und eben Boelcke - benannt. Das Kampfgeschwader 27 "Boelcke" legte eine Sammlung von Originaldokumenten von und zu Boelcke an: eigenhändige Abschussmeldungen ebenso wie eine Fotodokumentation seiner Beisetzung. Diese hier gezeigte Sammlung wurde zunächst mit dem Schriftgut des Kampfgeschwaders 27 überliefert und später mit der (geringen) Überlieferung der Jagdstaffel 2 zusammengeführt.

Direktlink zu PH 19/448

Die Flieger-Abteilung 31 auf dem Balkan

Das hier gezeigte Fotoalbum eines Angehörigen der Flieger-Abteilung 31 zeigt, in zum Teil drastischen Bildern, den Alltag dieser Einheit auf dem Balkan-Kriegsschauplatz. Das Album vereint, wie oft in derartigen Fällen, Fotos unterschiedlicher Herkunft, die vermutlich nach Kriegsende zuhause zu einem Album zusammengestellt wurden – in geringem Umfang angereichert durch schriftliche Dokumente.

Gerade mit Blick auf die kriegsbedingt fast vollständig verlorene Überlieferung der preußischen Luftstreitkräfte stellen derartige Alben eine wertvolle (und oft die einzige) Ersatzüberlieferung dar und ermöglichen zumindest auf diesem Weg eine Annäherung an Einsatz und Schicksal dieser Einheiten.

Direktlink zu PH 19/582

Flugzeuge des Ersten Weltkrieges

Bei den hier gezeigten Dokumenten handelt es sich einerseits um die Dokumentation von Höhenflügen unter verschiedenen Bedingungen aus dem Besitz eines Jagdfliegers des Ersten Weltkrieges. Andererseits wurden die Rückseiten dieser Höhenflug-Aufzeichnungen mit Fotos einzelner Flugzeuge versehen und stellen damit eine interessante Zusammenstellung von Flugzeugtypen des Ersten Weltkrieges dar.

Direktlink zu PH 19/554

Britische Beuteflugzeuge

Kontext und Herkunft dieser drei Fotos sind nicht mehr feststellbar. Die dennoch durchaus interessanten Fotos zeigen einen deutschen Flugplatz mit einem britischem Beuteflugzeug und einen deutschen Soldaten am Flugabwehr-MG.

Direktlink zu PH 19/375

Die Eroberung von Eben-Emael

Beim Fort Eben-Emael handelt es sich um eine zwischen 1932 und 1939 erbaute belgische Festung als Teil des Festungsringes um Lüttich, direkt neben dem gleichnamigen Ort.

Am 10./11. Mai 1940 wurde das Fort Eben-Emael von deutschen Luftlandetruppen erobert. Eine überraschende und schnelle Eroberung des Forts war wesentlich für den weiteren Ablauf, da das Fort mit seinen Geschützen die Brücken über den Albert-Kanal, die für den deutschen Vormarsch benötigt wurden, beherrschte. Spektakulär war insbesondere die Landung deutscher Fallschirm-Pioniere mit Lastenseglern auf dem Dach der Festung.

Die Kriegswissenschaftliche Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe fertigte nach Abschluß der Kämpfe im Westen eine Studie zur Eroberung des Forts Eben-Emael an –als kriegswissenschaftliche Auswertung eines vorbildhaft verstandenen Luftlandeunternehmens. Als bebilderte Dokumentation eines bedeutenden Ereignisses innerhalb der Geschehnisse des Westfeldzuges, hat das Bundesarchiv diese, nach wie vor häufig benutzte Archivalie nun digitalisiert.

Direktlink zu RL 2-IV/107

Der Gefechtsstand Sokrates

Der Einsatz der fliegenden Verbände in der Reichsverteidigung wurde aus Gefechtsständen der jeweils zuständigen Divisionen geführt. In Stade war der Sitz der 2. Jagd-Division, deren Gefechtsstand im Dezember 1943 einen neu errichteten Großbunker (Tarnbezeichnung „Sokrates“) am Osthang des Schwarzen Berges bezog.

Die 2. Jagd-Division führte mit ihrem personalstarken Gefechtsstand die ihr unterstellten Jagd- und Nachtjagd-Geschwader in der Luftverteidigung über Norddeutschland. Selbst Ziel eines Luftangriffes Anfang April 1945, blieb der Gefechtsstand in Betrieb bis zum 20. April 1945, wurde dann aufgegeben und am 1. Mai 1945 von britischen Truppen besetzt.

Nach anfänglicher ziviler Weiternutzung der Gebäude wurde die umfangreiche und stark armierte Anlage zwischen 1948 und 1957 aufwendig abgebaut und schließlich vollständig abgerissen.

Vom Stab der 2. Jagd-Division stammt ein schmales Fotoalbum, das die Ausstattung und bauliche Gestalt des Gefechtsstandes dokumentiert. Als seltenes Zeugnis, innerhalb der stark beeinträchtigten Luftwaffen-Überlieferung, für derartige Gefechtsstände der Reichsverteidigung, hat das Bundesarchiv dieses Album digitalisiert.

Direktlink zu RL 8/173

Bombenangriffe zu Testzwecken der Legion Condor

Bei der Legion Condor handelte es sich um deutsche Truppen zur Unterstützung der nationalspanischen Kräfte unter General Franco im Spanischen Bürgerkrieg, eingesetzt zwischen 1936 und 1939. Teil dieser Kräfte war die Jagdgruppe 88, ausgestattet mit deutschen Jagdflugzeugen unterschiedlichen Typs.

Während die meisten Staffeln der Jagdgruppe im Luftkampf gegen feindliche Flugzeuge eingesetzt waren, aber auch Luftangriffe gegen zivile Ziele am Boden flogen, war die 5. Staffel grundsätzlich für Sturzkampf gegen Bodenziele ausgerüstet. Neben den Kampfeinsätzen zur Unterstützung Francos stand bei der Legion Condor von Anfang an immer auch die Erprobung neuer Waffensysteme und Einsatzgrundsätze im Fokus.

In diesem Zusammenhang hat die 5. Staffel der Jagdgruppe 88 im Mai 1938 vier Dörfer (Albocácer, Ares del Maestre, Benasal und Villar de Canes) bombardiert. Militärische Zwänge spielten hierbei keine Rolle. Es ging darum, zu erproben, ob eine Bombenlast von 500 kg ins Ziel gebracht werden kann.

Die Legion hat im Anschluß an die Angriffe deren Wirkung vor Ort untersucht und im Bild dokumentiert. Die entsprechende Akte wurde nun vom Bundesarchiv digitalisiert.

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Quellen aus dem Bereich Marine

Südafrika in der Aufklärung der Wehrmacht

Die hier gezeigte Zusammenstellung von Bild- und Textquellen zu Südafrika und Südwestafrika stammt von der Gruppe Fremde Marinen der Abteilung Marinenachrichtendienst der Seekriegsleitung der Kriegsmarine. Sie dokumentiert das Interesse der Wehrmacht an dieser Region, aber auch die Art der Informationsgewinnung.

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Die Zeichnungen des Kaisers

Kaiser Wilhelm II. hatte ein starkes Interesse an Marinefragen und kümmerte sich persönlich und intensiv um die Angelegenheiten der Kaiserlichen Marine. Wie intensiv er Anteil an „seiner“ Marine nahm und wie sehr er bis in seine Freizeit hinein in diesem Bereich selbst gestalterisch tätig sein wollte, zeigt eine entsprechende Sammlung von Dokumenten und Zeichnungen aus der Hand des Kaisers, die als Teil der Überlieferung des Kaiserlichen Marinekabinetts erhalten sind.

Wilhelm hatte zusammen mit seinem Bruder Heinrich 1884/85 Unterricht im Zeichnen und Malen durch den seinerzeit bekannten Landschafts- und Marinemaler Carl Saltzmann erhalten. Die vom Marinekabinett zusammengestellte Sammlung hat das Bundesarchiv digitalisiert

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Das Verzeichnis der deutschen Admiralitätskarten und Seebücher

Das grundlegende Kartenwerk der Marine sind die Admiralitätskarten, deren Erarbeitung in großem Umfang von der Kaiserlichen Marine begonnen und von Reichsmarine und Kriegsmarine fortgeführt wurde. Die zuständigen Behörden waren die Kaiserliche Admiralität und nach deren Auflösung das Reichsmarineamt, sowie ab 1920 die Marineleitung und schließlich bis zuletzt das Oberkommando der Kriegsmarine.

Die Digitalisierung des Kartenwerks selbst mit seinen Kartenblättern läuft bereits. An dieser Stelle erfolgt vorab die Präsentation des Verzeichnisses der deutschen Admiralitätskarten und Seebücher mit den entsprechenden Übersichtskarten als Grundlage.

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Das Pachtgebiet Kiautschou mit seiner Hauptstadt Tsingtau

Das 1898 China abgepresste Pachtgebiet Kiautschou stand in der Verwaltung der Kaiserlichen Marine. Da die Überlieferung der Marine weitgehend erhalten ist, ist auch die Überlieferungslage zu dieser deutschen Kolonie in China sehr gut. Einerseits sind die Akten des Reichsmarineamts zu Kiautschou/Tsingtau erhalten, andererseits ist auch eine reichhaltige Überlieferung der Gouvernementsverwaltung selbst vorhanden.

Die Akten des Gouvernements Kiautschou wurden bereits 2014 digitalisiert. Nun wurden auch die Karten und Pläne des Gouvernements digitalisiert und werden demnächst im Internet zugänglich sein. Zunächst werden an dieser Stelle jedoch zwei besondere Großformate aus der Gouvernementsüberlieferung präsentiert: zwei handgezeichnete Karten des Pachtgebietes im chinesischen Stil.

Die Herkunft dieser Zeichnungen ist unklar, auch ihr Entstehungszusammenhang. Als Teil der Gouvernementsüberlieferung illustrieren sie jedoch sehr augenfällig das deutsche Engagement in China.

Direktlink zu RM 16/173-174

SMS „Charlotte“ auf Reisen

Seit 1881 als neues Schulschiff geplant wurde die Kreuzerfregatte SMS „Charlotte“ im Herbst 1886 in Dienst gestellt. Bis 1909 wurde „Charlotte“ als Schulschiff eingesetzt und unternahm zahlreiche Ausbildungsfahrten in überseeische Gewässer.

Im Jahr 1909 ausgemustert, wurde das Schiff 1914 kurzzeitig reaktiviert und im Oktober 1914 erneut als Schulschiff eingesetzt. In der Folge wurde „Charlotte“ jedoch nur noch als Wohn- und Lazarettschiff genutzt und 1921 wurde das Schiff verkauft und anschließend verwertet.

Die Unterlagen von SMS „Charlotte“ sind nicht mehr erhalten. Es existieren jedoch zwei aus Privatbesitz stammende Fotoalben, die die Ausbildungsfahrten dieses Segelschulschiffes zwischen 1897 und 1899 dokumentieren.

Direktlink zu RM 92/5705-5706

Quellen aus dem Bereich Wehrmacht

Der deutsch-französische Waffenstillstand 1940

In der Überlieferung des Wehrmachtführungsstabes befindet sich der deutsch-französische Waffenstillstandsvertrag vom 22. Juni 1940, dessen Unterzeichnung in für die französische Seite bewußt demütigender Form auf Anweisung Hitlers an gleicher Stelle wie der Waffenstillstand von 1918 im Wald von Compiègne und im selben Eisenbahnwagen wie damals organisiert wurde.

Die hier gezeigte Originalausfertigung des Vertrages gelangte 1962 mit dem Nachlass von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel in das Bundesarchiv. Der Vertrag, immerhin ein amtliches Dokument, war Keitel anlässlich seines 40. Dienstjubiläums von seinem Stab „geschenkt“ worden. Im Bundesarchiv wurde der Vertrag in seinen ursprünglichen Kontext rückgeführt und ist seither (wieder) Teil der Überlieferung des Wehrmachtführungsstabes.

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Die Hoßbach-Niederschrift

General der Infanterie Friedrich Hoßbach war zwischen 1934 und 1938 Adjutant der Wehrmacht bei Hitler. In dieser Funktion (noch als Oberst) fertigte er bei einer Besprechung Hitlers mit den Befehlshabern von Wehrmacht, Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine sowie dem Außenminister, am 5. November 1937 in Berlin, eine Niederschrift an.

In dieser Besprechung legte Hitler die Grundzüge seiner politischen und militärischen, letztlich kriegerischen und expansiven, Pläne dar. Hoßbachs Niederschrift (oft fälschlich als „Hoßbach-Protokoll“ bezeichnet) war für die Anklagevertretung in den Nürnberger Prozessen Beweismittel für die Planung eines Angriffskrieges durch die Hauptangeklagten und ist auch heute noch eine wichtige Quelle für die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs.

Direktlink zu RW 8/18

Bild der deutsch-französischen Waffenstillstandsverhandlungen (Kapitulation der französischen Armee).- Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel vor Eisenbahn-Waggon, 21. Juni 1940
Frankreich, Compiègne.- Deutsch-französische Waffenstillstandsverhandlungen (Kapitulation der französischen Armee).- Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel vor Eisenbahn-Waggon, 21. Juni 1940Quelle: BArch, B 145 Bild-P50287 / Weinrother, Carl

Die deutsche Kapitulation 1945

In den Unterlagen des Führungsstabes A (Nord), dem unter Führung von Großadmiral Karl Dönitz (1891-1980) stehenden nördlichen Teil des zweigeteilten Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), befindet sich eine Akte zur Gesamt-Kapitulation der Wehrmacht und den vorausgegangenen Teilkapitulationen.

Die Teilung des OKW in die Führungsstäbe Nord und Süd war nötig geworden, durch die Teilung des Reichsgebietes infolge des alliierten Vordringens von West und Ost. Diese Akte enthält den Schriftverkehr des Führungsstabes hierzu, einschließlich der Kommunikation mit den Alliierten, und dazu auch die deuschen Vertragsausfertigungen der Kapitulationen von Reims und Berlin-Karlshorst. Die gesamte Akte wurde vom Bundesarchiv digitalisiert. Eine Darstellung und Beschreibung der einzelnen Dokumente findet sich zusätzlich in der Geschichtsgalerie „Die deutsche Kapitulation 1945“.

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Die Abwehrstelle Hamburg

Das Amt Ausland/Abwehr, der militärische Nachrichtendienst der Wehrmacht, verfügte über einen territorial weit gespannten nachgeordneten Bereich. Insbesondere war es mit Abwehrstellen und Abwehrnebenstellen in allen Wehrkreisen präsent.

Im Wehrkreis X (Hamburg) befand sich ebenfalls eine Abwehrstelle. In dessen Überlieferung ist ein von einem Angehörigen dieser Dienststelle angelegtes Fotoalbum enthalten, das einen intensiven Einblick in Alltag und Ausgestaltung der Funkzentrale dieser nachrichtendienstlichen Behörde gibt. Als seltenes bildliches Zeugnis aus diesem zwangsläufig geheimnisumwitterten Bereich hat das Bundesarchiv dieses Fotoalbum digitalisiert.

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Bildchroniken aus dem Ersten Weltkrieg

Die Masse des militärischen Schriftgutes bilden Kriegstagebücher und ihre Anlagenbände. Die Anlagenbände bestehen vor allem aus der Korrespondenz der Dienststellen und Einheiten, Tätigkeits- und Gefechtsberichten sowie zahlreichen Karten.

Bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben die Dienststellen und Einheiten bei Abfassung ihrer Kriegstagebücher, aber auch bei der Erstellung von Berichten, die kriegsgeschichtliche Aufarbeitung zu berücksichtigen. Dieses Einordnen der eigenen Tätigkeit in kriegsgeschichtliche Zusammenhänge führte schließlich vereinzelt zur bewußten Erstellung bebilderter Chroniken zur Dokumentation der Tätigkeit einer Dienststelle oder der Einsätze einer Einheit. Derartige Bildchroniken finden sich im regulären Schriftgut oder als Vervielfältigungen in Nachlässen von Angehörigen derartiger Dienststellen bzw. Einheiten.

Die 3. Armee in der Champagne

Die hier gezeigte reich bebilderte Dokumentation stellt eine Beilage zum "Champagne-Kamerad", der Feldzeitung der 3. Armee dar. Der Titel "Anno dazumal in der Champagne. Erinnerungs-Blätter des Champagne-Soldaten" beschreibt die Absicht dahinter. Es handelt sich um eine Selbstdarstellung der Soldaten an der Champagne-Front des Jahres 1916.

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Das IX. Armeekorps an der Westfront

Die hier gezeigte Bildchronik von 1916 entstand in Zusammenarbeit des Generalkommandos des IX. Armeekorps mit einem Verlag. Auch hier drückt der Titel "Das IX. Armeekorps im Felde. Eine Bilderreihe aus den Kampf- und Stellungsgebieten des Korps im Weltkriege 1914-16" den Zweck der Darstellung aus.

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Das VIII. Reservekorps in der Champagne

Bei der hier gezeigten Bildchronik aus dem Jahr 1916 handelt es sich um eine Beilage der „Champagne-Kriegszeitung“ des VIII. Reservekorps. Der Titel lautet "Bilder aus der Champagne und von der Aisne. Zweite Folge". Die erste Folge ist in der Überlieferung des Militärarchivs nicht erhalten.

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Elektrotechnische Studienreisen 1909-11

Im Schriftgut der Pionier-Versuchs-Kompanie befindet sich diese interessante Zusammenstellung von Text- und Bilddokumenten eines Offiziers dieser Kompanie. Er dokumentierte damit für seine Dienststelle Studienreisen in Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich im Zusammenhang mit seinem Studium der Elektrotechnik. Neben Kraftwerksanlagen dokumentiert er nebenbei auch die Schweizer Gotthard-Befestigungen.

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Eine Seilbahn für den Hartmannsweilerkopf

Der Hartmannsweilerkopf (heute Hartmannswillerkopf, frz. Vieil Armand) ist eine Bergkuppe von 957 Metern in den Südvogesen. Seit 1871 als Teil der Reichslande Elsaß-Lothringen deutsch, war der Hartmannsweilerkopf ab Dezember 1914 zwischen Deutschland und Frankreich aufgrund seiner exponierten Lage heftig umkämpft. Die Bergkuppe wechselte mehrfach den Besitzer, umfangreiche Stellungssysteme durchzogen das Gelände (und sind heute noch vorhanden). Die hohen Verluste auf beiden Seiten führten zwar 1916 zu einer Verringerung der Anstrengungen, brachten aber auch keiner Seite irgendeinen Vorteil.
Im Jahr 1915 begann die deutsche Seite mit dem Bau einer Drahtseilbahn zur Versorgung der Soldaten in den Stellungen auf der Bergkuppe. Sie sollte eine ältere, durch französische Artillerie zerstörte Anlage an anderer Stelle ersetzen. Anlage und Bau der Seilbahn wurden in einem bebilderten Bericht dokumentiert. Entsprechende Seilbahnen wurden auch an anderen Stellen gebaut und zum Teil ebenso dokumentiert.

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Das Sonderkommando 500 in der Türkei

Die hier gezeigte Bildchronik aus dem Jahr 1918 dokumentiert die Tätigkeit des Sonderkommandos 500 im Osmanischen Reich. Das Sonderkommando 500 war ab 1916 als Teil der „Kraftfahrtruppen Taurus“ mit seinen Fahrzeugen zur Unterstützung der deutschen und türkischen Truppen im Taurus- und Amanus-Bergland eingesetzt – auf diese Art Lücken im Streckennetz der Bagdadbahn füllend.

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Die Etappen-Inspektion 4 in Gent

Das hier gezeigte gedruckte und von der Kommandantur Gent herausgegebene Fotoalbum aus dem Jahr 1916 dokumentiert die Tätigkeit der in Gent stationierten Etappen-Inspektion 4. Wie die Widmung zeigt, fand die mit einem umfangreichen Textanteil versehene Dokumentation auch Verwendung als Geschenk an scheidende Angehörige Genter Dienststellen. Gent war von 1914 bis 1918 deutsch besetzt.

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Der Erste Weltkrieg in Postkarten

Bei dem hier gezeigten Album handelt es sich um eine Sammlung von 200 Fotopostkarten des Bildverlags Paul Hoffmann & Co., Berlin-Schöneberg. Paul Hoffmann war ein offizieller Fotograf für Kriegsberichterstattung. Das Album wurde offenbar als Sammlung beim Artillerie-Konstruktionsbüro Spandau angelegt und wurde so mit dessen Schriftgut überliefert. Die Fotos zeigen prominente Persönlichkeiten, aber auch Waffen und Fahrzeuge und allgemein Szenen von allen Kriegsschauplätzen.

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