Traces of Tracing: Archival Consequences of Use and Re-Use of Documentation
Von Dr. Peter Horsman (Universität Amsterdam)
Veröffentlicht am 22.11.2017
Traces of Tracing: Archival Consequences of Use and Re-Use of Documentation (PDF, 115 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Zugänglich- und Nutzbarkeit personenbezogener Unterlagen beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes
Von Christoph Raneberg (Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes, München)
Veröffentlicht am 22.11.2017
Zugänglich- und Nutzbarkeit personenbezogener Unterlagen beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (PDF, 135 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Korrespondenzakten als historische Quelle. Über Zugang und Nutzen der Anfragen beim ITS
Von Dr. Christian Groh (International Tracing Service (ITS), Bad Arolsen)
Veröffentlicht am 22.11.2017
Korrespondenzakten als historische Quelle. Über Zugang und Nutzen der Anfragen beim ITS (PDF, 1.11 MB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Exodus der Wehrlosen. Soziale und humanitäre Aspekte des Aussiedlungsprozesses aus der Tschechoslowakei nach 1945
Von Dr. Karel Řeháček (Staatliches Gebietsarchiv Pilsen)
Veröffentlicht: 22.11.2017
Der Prozess der Nachkriegszeitaussiedlung der Bevölkerung der deutschen Nationalität aus der Tschechoslowakei betraf sowohl die altansässigen Deutschen (die sog. Sudetendeutschen) als auch die Flüchtlinge deutscher Nationalität aus verschiedenen Gebieten des zusammenbrechenden Reichs. Er beeinflusste wesentlich Schicksale von Millionen Menschen, und vor allem das Leben bestimmter Sozialgruppen wurde dadurch oftmals grausam gezeichnet. Das Thema des Beitrags sind deswegen soziale und humanitäre Aspekte des Aussiedlungsprozesses der sog. Wehrlosen (der Waisen, Kinder, der überalterten und kranken Menschen), die an konkret belegten Fällen aus dem Gebiet des Egerlandes und der Karlsbader Region präsentiert werden.
Exodus der Wehrlosen. Soziale und humanitäre Aspekte des Aussiedlungsprozesses aus der Tschechoslowakei nach 1945 (PDF, 1.84 MB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes und ihr Abbild im Bundesarchiv
Von Nadine Eckert (Bundesarchiv)
Veröffentlicht: 22.11.2017
Suchen meint u.a. die intensive Bemühung Verlorengegangenes wiederzufinden.
In den Wirren der letzten Kriegstage und der Nachkriegszeit waren Verluste verschiedenster Art enorm. Zu nennen sind neben den vielen Todesopfern, Vermissten und Gefangenen, die zahlreichen Menschen, die oft übereilt und planlos ihr Zuhause verlassen mussten. Neben dem zurückgelassenen Besitz wog der Verlust der engsten Angehörigen und Freunde besonders schwer. Es gab kriegsbedingt keine organisierten, handlungsfähigen (staatlichen) Strukturen, die ein schnelles, planvolles Suchen und Finden ermöglicht hätten und so blieben Schicksale zunächst oft ungeklärt. Die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände sahen es in dieser Situation als ihre christliche Pflicht an, die Not der Menschen zu lindern. Aus dieser Motivation und den ersten darauf gründenden Aktionen heraus entwickelte sich der Kirchliche Suchdienst (KSD) als Gemeinschaftswerk von Caritas und Diakonie. Seine Ziele waren in den ersten Jahren sehr fokussiert – Schicksale aufzuklären und Familien wieder zusammenzuführen. In diesem Kontext entstanden auch die Heimatortskarteien (HOK). Im Laufe der Jahre wurden ihm von staatlicher Seite weitere Aufgaben zugeteilt und auch die Notwendigkeit einer langfristigen Eingliederung zugewanderter Flüchtlinge, Vertriebener und Spätaussiedler barg neues Aufgabenpotential für den KSD. So wurde ihm neben der Nachforschung nach Zivilvermissten aus den Vertreibungsgebieten auch die Erteilung von Auskünften in behördlichen Angelegenheiten aufgetragen. In den 50er Jahren wurde er darüber hinaus mit der Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten beauftragt. Insbesondere befasste er sich zuletzt aber auch mit Ahnen- und Familienforschung sowie der Erbenermittlung. Nach über 70 Jahren stellte der KSD seine Tätigkeit zum 30.09.2015 ein. Die restlichen Unterlagen der bis dahin verbliebenen beiden Dienststellen Passau und Stuttgart wurden im August 2016 an das Bundesarchiv – Lastenausgleichsarchiv abgegeben. Neben den in Bayreuth verwahrten Beständen der HOK sind diese Dokumente seit Januar 2017 im Bestand B530 (sowie in dessen Nebenbestand B530-KARTEIEN) recherchierbar. Aber auch an anderen Dienstorten des Bundesarchivs wird Schriftgut verwahrt, welches Informationen über den KSD und seine Geschichte bereithält. Beispiele hierfür sind Nachlässe sowie archiviertes Schriftgut des Bundesministeriums des Innern und des Bundesministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.
Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes und ihr Abbild im Bundesarchiv (PDF, 710 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der ČSR/ČSSR und der Bundesrepublik Deutschland in der Überlieferung des Bundesarchivs (1949-1989)
Von Gunnar Wendt
Vortrag auf dem Seminar "Handel im Herzen Europas. Deutsch-tschechoslowakische Wirtschaftsbeziehungen (1918-1992)", Prag, 26.-27.10.2017
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der ČSR/ČSSR und der Bundesrepublik Deutschland in der Überlieferung des Bundesarchivs (1949-1989) (PDF, 311 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Suchdienstunterlagen in der Erbenermittlung
Von Dr. Monika Seifert (Hoerner Bank AG, Heilbronn)
Veröffentlicht am 10.05.2017
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Erbenermittlungen. Wie läuft ein Erbenermittlungsfall ab? Welche Quellen sind relevant für die Erbenermittlung? Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf Suchdienstunterlagen des Bundesarchivs gelegt und die Rolle der Suchdienstunterlagen für die Erbenermittlung im Kontext weiterer Quellen werden herausgearbeitet. Darüber hinaus werden rechtliche Probleme bei der Nutzung personenbezogener Unterlagen diskutiert.
Suchdienstunterlagen in der Erbenermittlung (PDF, 445 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Die Nutzung der Heimatortskarteien des Kirchlichen Suchdienstes in der Genealogie
Von Edith Wagner (Bundesarchiv)
Veröffentlicht am 10.05.2017
Genealogie ist für breite Schichten der Bevölkerung zum Hobby geworden. Oftmals steht neben der klassischen Ahnenforschung auch der Versuch, Lücken im Familienverband, die durch Kriege, Flucht und Vertreibung entstanden, zu schließen. Das Internet verschafft den Forschenden in vielen Fällen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf zahlreiche digitalisierte historische Dokumente. Kommerzielle Unternehmen haben sich auf die Sammlung und online-Stellung aller Arten von personenbezogenen Unterlagen spezialisiert. Ein Archivbesuch ist dennoch in vielen Fällen unabdingbar. Dies gilt auch für die Überlieferung des Kirchlichen Suchdienstes im Bundesarchiv.
Die Heimatortskarteien sind vor allem für Genealogen mit familiären Wurzeln in den ehemaligen deutschen Ostgebieten von Interesse. Sie bilden die Einwohnerverhältnisse in dieser Region zu großen Teilen ab und geben über das Schicksal der Personen Auskunft. Diese personenbezogenen Informationen sind jedoch schützenswerter Natur. Die Nutzung der Archivalien kann daher nur nach den Vorgaben des Bundesarchivgesetzes erfolgen. Dieses gibt Sperrfristen vor, aber auch die Möglichkeit, diese Sperrfristen unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen und so die Benutzung des Archivgutes zu ermöglichen.
Die Nutzung der Heimatortskarteien des Kirchlichen Suchdienstes in der Genealogie (PDF, 251 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Integration versus Rückkehr - Die Vertriebenenverbände und das "Recht auf die Heimat"
Von Prof. Dr. Matthias Stickler (Julius-Maximilians-Universität, Würzburg)
Veröffentlicht am 10.05.2017
Die sogenannte Heimatpolitik der Vertriebenenverbände war gekennzeichnet von einer ge-wissen Janusköpfigkeit: Einerseits wurde auf der Offenheit der Deutschen Frage insistiert und hierbei eine Beschränkung der Reichweite der Wiedervereinigung auf die "Potsdamer Gren-zen" strikt abgelehnt. Damit eng verbunden war die Vorstellung, dass die Vertriebenen bzw. deren Nachkommen das Recht besäßen, in "die Heimat" zurückzukehren. Mit der Konstrukti-on eines "Rechtes auf die Heimat" versuchte man, diesen Anspruch juristisch zu untermauern. Andererseits wurde die Notwendigkeit einer erfolgreichen Integrationspolitik betont, was zwangsläufig mit dem Ziel einer aktiven Rückkehrpolitik kollideren musste. Daraus entstand ein Zielkonflikt, der seit den 1960er Jahren die Glaubwürdigkeit der Heimatpolitik des BdV und seiner Mitgliederverbände vor dem Hintergrund einer sich verändernden westdeutschen Gesellschaft immer mehr in Frage stellte.
Integration versus Rückkehr - Die Vertriebenenverbände und das "Recht auf die Heimat" (PDF, 126 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Das Archivgut des Kirchlichen Suchdienstes: Totalarchivierung als gesellschaftliches Bewertungspräjudiz?
Von Karsten Kühnel (Bundesarchiv)
Veröffentlicht am 10.05.2017
Durch das Gesetz zur zentralen Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts (KrArchG) vom 6. Januar 1988 wurde das Lastenausgleichsarchiv ins Leben gerufen und unter anderem verpflichtet, die Unterlagen der Heimatortskarteien des Kirchlichen Suchdienstes zu übernehmen. Gleichzeitig wird es als Teil des Bundesarchivs definiert, so dass seine Tätigkeit nach den Regeln des Bundesarchivrechts zu erfolgen hat, was eine fachlich basierte Bewertung einschließt. Obwohl das Gesetz von einer Einschätzung des Werts der Heimatortskarteien ausgeht, die weder im Gesetzestext noch in der amtlichen Gesetzesbegründung mehr als lediglich konstatiert wird, ist es möglich, auf archivwissenschaftlicher Grundlage die Archivwürdigkeit der Unterlagen zu identifizieren. Dafür ist es nötig, Bezug auf eine Bewertung der Bedeutung und Wirkung der Funktionen zu nehmen, die ursächlich für die Entstehung der Heimatortskarteien waren. Es zeigt sich, dass die Beurteilung des bleibenden Werts der Heimatortskarteien sowohl seitens der Politik, der durch die Vertriebenenlobby und die Medien kommunizierten Meinung als auch seitens der Archiv- und Geschichtswissenschaft zu einem einheitlichen Ergebnis kommt. Demnach würde eine Teil- oder Aus-wahlarchivierung gegenüber einer Voll- oder Totalarchivierung zu einer nicht vertretbaren Minderung des Informationswerts der Überlieferung führen. Zwar wurde im Kriegsfolgenarchivierungsgesetz tatsächlich ein Bewertungspräjudiz geschaffen. Indem das Lastenausgleichsarchiv aber zugleich in die rechtliche Sphäre des Bundesarchivgesetzes gestellt wurde, wurde sichergestellt, dass fachlich fundierte Bewertungsgrundsätze eine optimale Überlieferungsbildung der betroffenen Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts dauerhaft garantieren.
Das Archivgut des Kirchlichen Suchdienstes: Totalarchivierung als gesellschaftliches Bewertungspräjudiz? (PDF, 425 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)