Quellen im Bundesarchiv
Die Bestände des Bundesarchivs zu den westlichen Besatzungszonen umfassen die Besatzungs- bzw. Zonenverwaltung, die obersten Gerichte, die Einrichtungen im Dienste der Alliierten Streitkräfte sowie die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Voraussetzung ist, dass diese dem Bundesarchiv zur Übernahme angeboten und nicht bereits in den Verwaltungsstellen vernichtet oder in auswärtige Archive überführt wurden. Teilweise konnte das Bundesarchiv jedoch zumindest Reproduktionen oder Doppelstücke übernehmen.
Darüber hinaus verfügt das Bundesarchiv über militärgeschichtliche Sammlungen zur Geschichte deutscher Kriegsgefangener, Bilder und Plakate, Filme und Dokumente zur Filmgeschichte, Karten, Pläne und technische Zeichnungen, Unterlagen und Nachlässe von Personen mit überregionaler Bedeutung sowie Amtliche Druckschriften.
Informationen zu Archivgut aus der Sowjetischen Besatzungszone finden Sie auf der Benutzungsseite Deutsche Demokratische Republik.
Unterlagen zu den Alliierten Besatzungszonen finden Sie an unseren Standorten in Koblenz, Berlin und Freiburg. Ansprechpartner finden Sie auf den entsprechenden Seiten.
Archivgut zu den westlichen Besatzungszonen außerhalb des Bundesarchivs
Die Unterlagen der Alliierten Kontrollbehörde (Allied Control Authority) und des Alliierten Sicherheitsamtes der Alliierten Hohen Kommission sind im Bundesarchiv nur bruchstückhaft überliefert. Weitere und umfangreichere (Teil-)Überlieferungen sind in den Staatsarchiven der vier ehemaligen Alliierten zu erwarten.
Die Akten der amerikanischen Militärregierung in Deutschland von 1945 bis 1949 befinden sich im Original in den National Archives. Dem Bundesarchiv liegt ein Teil der Überlieferung dieses Office of Military Government for Germany, US (OMGUS) in Form von Mikrofiches vor. Die Landesarchive der Länder der ehem. US-Zone verfügen über Mikrofiches der Akten der jeweiligen Landesmilitärregierungen; das Zentralinstitut für Sozialwissenschaftliche Forschung an der FU Berlin und das Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund hingegen besitzen eine forschungsspezifische Auswahl von Fiches. Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) verwahrt mit seiner OMGUS-Überlieferung ca. 6 Millionen Blatt auf ca. 100.000 Mikrofiches zur westdeutschen Nachkriegsgeschichte, die über die OMGUS-Datenbank des IfZ recherchierbar sind. Die Überlieferung des IfZ umfasst neben Schriftgut der Ländermilitärregierungen Akten der OMGUS-Zentrale in Berlin und der US-Vertreter in alliierten Stäben und Behörden. Damit hält das IfZ die umfassendste OMGUS-Überlieferung außerhalb der USA.
Die Akten der britischen Militärregierung in Deutschland von 1945 bis 1949/55 befinden sich in den National Archives. Sie wurden mit dem elfbändigen Inventar "Akten der Britischen Militärregierung in Deutschland. Sachinventar 1945-1955 (=/Control Commission for Germany British Element. Inventory 1945-1955, hrsg. von Adolf M. Birke, Hans Booms, Otto Merker; unter Mitwirkung v. Deutsches Historisches Institut, London / Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover, München 1993)" erschlossen.
Die französischen Besatzungsakten sind im Archiv des französischen Außenministeriums (Ministère des Affaires étrangères et européennes - Direction des Archives) in La Courneuve bei Paris zugänglich.