Während seines Arbeitsbesuches in Deutschland verbrachte der amtierende Schweizer Nationalratspräsident Dominique de Buman einen Sonntagnachmittag im Stasi-Unterlagen-Archiv. Begleitet von Mitarbeitern des Departement für auswärtige Angelegenheiten, der Botschaft und Parlamentskollegen begann die Tour in der Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall".
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn erläuterte den Gästen die Geschichte des Geländes und des Archivs, um dann beim Rundgang durch die Ausstellung "Einblick ins Geheime" sowie den Archivräumen vertiefend die Informationsspeicherung des MfS und die Arbeit des BStU heute mit den Unterlagen zu erklären.
Dass die Stasi zu Zeiten der DDR auch die Post von Schweizer Bürgern überwachte und beschlagnahmte, nahmen die Gäste mit Überraschung zur Kenntnis. Der Karteikasten mit Schweizer Post war dafür ein wenn auch nur von außen zu betrachtendes Anschauungsobjekt. Auch die Erläuterungen zur Informationssammlung durch Einsatz inoffizieller Mitarbeiter brachte einen intensiveren Einblick in die Mechanismen der Repression.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe die Mielke Suite im Stasimuseum in "Haus 1". Für Dominique de Buman machte der Besuch deutlich, "...dass die Aufarbeitung der SED-Diktatur weniger historische als viel mehr grundsätzliche Fragen über Mitmachen und Widerstehen aufwirft."