Als Bundespräsident kehrte der erste Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Joachim Gauck am 13. Januar 2017 in das Stasi-Unterlagen-Archiv zurück. Sein Besuch stand in zeitlichem Kontext der Erinnerung an das Erstürmen der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990 sowie des 25. Jahrestags der ersten Akteneinsicht auf Basis des Stasi-Unterlagen-Gesetzes am 2. Januar 1992.
Der Bundespräsident betonte während seines Besuchs die Bedeutung der Einsicht in die Stasi-Akten, vor allem auch für die Opfer der SED-Diktatur. "Wir drei, meine Nachfolger Marianne Birthler und Roland Jahn und ich, haben uns dieser Aufgabe gewidmet, die Opfer ernst zu nehmen", sagte Gauck. "Denn was geschehen ist war nicht irgendetwas, sondern das Eindringen des Staates in die intimsten Bereiche des Privaten. Es war eine Diktatur. Es geht jetzt darum, den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zu geben, mit Hilfe dieser Monumente, auch das Archiv ist ja ein Monument, zu lernen und sie zur Lernorten über die Vergangenheit zu machen."
"25 Jahre Einsicht in die Stasi-Akten, dass das möglich wurde, daran hat der heutige Bundespräsident Joachim Gauck einen entscheidenden Anteil", sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn. "Wir freuen uns deshalb, dass er uns durch seinen Besuch in unserer Arbeit unterstützt, zu einem Zeitpunkt, an dem es darum geht, die Weichen für die Zukunft zu stellen und die Nutzung der Stasi-Akten dauerhaft zu verankern."
Begleitet wurde der Bundespräsident von seiner Exzellenz José Francisco Calí Tzay, dem Botschafter Guatemalas in Deutschland. Das zentralamerikanische Land hat eigene Erfahrungen bei der Aufarbeitung von vergangenem Unrecht mit Hilfe von Polizeiakten.