"Das Unmögliche ermöglichen": 30 Jahre nach Verabschiedung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes ist in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie eine Zwischenbilanz gezogen worden. Deutschlandfunk-Chefredakteurin Birgit Wentzien moderierte eine Podiumsdiskussion, in der es um die Entstehung des Gesetzes ging, um die Herausforderungen es anzuwenden und um Fragen der Zukunft.
Wie gelang die Abwägung zwischen dem Schutz persönlicher Daten und dem Bedürfnis nach Aufklärung von staatlich begangenem Unrecht etwa in Fragen der Offenlegung von IM-Tätigkeiten oder der Rehabilitierung von Opfern? Welche Erfahrungen wurden mit dem Zugang gemacht, welche Hoffnungen und Befürchtungen bestätigten sich? Und was sollen nachfolgende Generationen mit diesen Akten anfangen?
Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs für das Stasi-Unterlagen-Archiv, sagte zur Begrüßung, dass das besondere Gesetz damals einige Hürden habe nehmen müssen vor seinem Inkrafttreten.
Joachim Gauck, Bundespräsident a.D. und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, erinnerte daran, dass die Menschen in der DDR 1989/90 die Angst vor dem Unterdrückungsregime verloren und am Ende auch die Stasi-Akten gesichert hatten. Es sei wichtig gewesen, dass hier Aufarbeitung begonnen habe und kein Schlussstrich gezogen worden sei.