Zwischen 1981 und 1985 baute das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der
Beginnend im Erdgeschoss des Neubaus ("Haus 8") wurden über drei Etagen große Räume von über mehreren hundert Quadratmetern komplett mit Kupferplatten ausgekleidet. Damit wurde ein Faraday’scher Käfig geschaffen, der die dann installierte Rechentechnik vor elektronischen Angriffen abschirmen sollte. Gleichzeitig sollte verhindert werden, dass Informationen durch elektromagnetische Abstrahlung abgefangen werden konnten. Dies ist eine für besonders sensible Daten übliche Sicherheitsarchitektur.
Nach der ersten Inbetriebnahme 1985 sollte das Rechenzentrum ab 1988 weiter ausgebaut werden. Dazu wurden im Erdgeschoss größere Umbaumaßnahmen notwendig, die die Kupferplatten an den Wänden wieder frei legten. Laut Planung sollte der "Sonderbereich" im Oktober 1989 fertig gestellt sein. Der Regelbetrieb des erweiterten Rechenzentrums war mit dem elektrischen Umschluss auf die Trafostation in "Haus 25" für Oktober 1991 geplant. Die Gesamtkosten des Umbaus lagen nach Schätzungen der Staatssicherheit bei etwa 7,1 Millionen Mark der DDR. Doch die Funktionsfähigkeit des neuen Käfigs sollte nie mehr getestet werden können. Die Friedliche Revolution beendete die Fertigstellung und ließ den mit freigelegten Kupferplatten ausgestatteten riesigen Lagerraum im Erdgeschoss zurück.
Als nach der Besetzung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990 die Kontrolle über die Gebäude nach und nach Bürgerkomitees und dem staatlichen Komitee zur Auflösung der Stasi zufiel, wurde auch der halbfertige Rechnerraum entdeckt. Er erhielt den Namen "Kupferkessel" und wurde bald zur Lagerstätte für die vielen Säcke voller handzerrissener Unterlagen, die die Stasi hinterlassen hatte.