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Die Studierenden des Bonner Masterstudiengangs und ihre Gastgeber im Bundesarchiv, 22.03.2019

Die Studierenden des Bonner Masterstudiengangs und ihre Gastgeber im Bundesarchiv, 22.03.2019, Quelle: Bundesarchiv / Zahnhausen, Vera

Meldung

Die Funktion des Bundesarchivs im demokratischen System

Zweiter Jahrgang des Weiterbildungsmasters "Historisch-Politische Studien" zu Besuch im Bundesarchiv

Das Bundesarchiv ist einer der Partner im berufsbegleitenden Masterstudiengang Politisch-Historische Studien der Universität Bonn. Im Rahmen des Moduls "Demokratiepolitik - zwischen Institutionenwandel und Partizipation" wird den Studierenden jedes Jahrgangs Einblick gegeben in die Tätigkeit des Bundesarchivs als "Gedächtnis der Gesellschaft". Bestandteil der Veranstaltung ist dabei auch immer die eigene Arbeit mit Originalquellen zur deutschen Zeitgeschichte.

In diesem Jahr kamen 13 Studierende am 22. März 2019 zum Auftakt des Modulwochenendes nach Koblenz. Einleitend verortete Präsident Dr. Michael Hollmann das Bundesarchiv innerhalb der Struktur der Bundesverwaltung und innerhalb der deutschen Erinnerungs- und Forschungslandschaft, indem er die heutige Dislozierung historisch begründete, die Dimensionen und Möglichkeiten der hier aufbewahrten Überlieferung vor Augen führte und die aktuellen Herausforderungen im Zeichen des digitalen Wandels und der Diskussion um die Zukunft der Stasi-Unterlagen-Behörde schilderte.

Während des anschließenden Rundgangs durch Akten- und Bildmagazine konnten die Aufgaben des Archivs noch plastischer vor Augen geführt werden. Mit großem Interesse hinterfragten Studierende die Praxis der Überlieferungsbildung und den Umgang mit den Benutzererwartungen an eine bequeme digitale Bereitstellung angesichts der Massen von analogen Unterlagen, die auf Dauer aufzubewahren sind - was den Einsatz beträchtlicher Ressourcen erfordert.

Begleitet und unterstützt vom Team des Projekts "Bewertung und Erschließung der Verfahrensakten des Bundesverfassungsgerichts" im Bundesarchiv waren die Gäste im nächsten Teil dazu aufgefordert, selbst die Rolle von Archivaren einzunehmen und an ausgewählten Beispielen Argumente für oder gegen eine dauerhafte Aufbewahrung der angebotenen Akten zusammenzutragen. Auch hier ließ sich die Gruppe mit hoher Einsatzbereitschaft auf das zuvor wenig vertraute Thema ein und kam im Austausch miteinander und mit den Experten rasch zu plausiblen Ergebnissen.

Den Abschluss der Veranstaltung im Bundesarchiv bildete ein Vortrag über Zugänglichmachung und Benutzung von Archivgut im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Informationsfreiheit, der viele im Lauf des Tages angerissene Fragen und Überlegungen noch einmal konkretisierte.