Nur etwa 15 Personen jährlich absolvieren im gesamten Bundesgebiet ein Archivreferendariat – vier davon wurden Anfang der Woche durch den Präsidenten des Bundesarchivs, Prof. Dr. Michael Hollmann, zu Archivreferendarinnen bzw. Archivreferendaren ernannt.
Das zweijährige Archivreferendariat bereitet Absolventinnen und Absolventen geschichtswissenschaftlicher und verwandter Studiengänge, die mindestens einen Master-Abschluss mitbringen, auf die Laufbahn des höheren Archivdienstes des Bundes vor.
Die künftigen fachlichen Führungskräfte des Bundesarchivs erwerben in einer achtmonatigen Praxisphase zunächst Anschauung in klassischen archivarischen Aufgabengebieten wie Überlieferungsbildung, Erschließung, Vermittlung und Erhaltung von Archivgut. Durch eigene Projektarbeit lernen sie die dynamische Entwicklung des Archivwesens im digitalen Wandel kennen – von der Karteikarte bis zur Archivierung von Elektronischen Akten, vom Mikrofilm bis zum digitalen Lesesaal. Spannend sind auch Einblicke in spezifische Zuständigkeiten des Bundesarchivs wie die Archivierung von Stasi-Akten und militärischen Unterlagen sowie von Filmen und Bildern.
Die anschließenden zwölfmonatigen Studien an der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft vermitteln fundierte theoretische Grundlagen des Archivwesens, der Verwaltungsgeschichte und der historischen Hilfswissenschaften, aber auch von Archivorganisation und Archivmanagement.
In einer abschließenden Transferarbeit verknüpfen die Archivreferendarinnen und Archivreferendare Theorie und Praxis anhand einer aktuellen Fragestellung aus der Arbeit des Bundesarchivs.
Wir freuen uns auf die jungen Kolleginnen und Kollegen, die den Weg des Bundesarchivs in die digitale Zukunft tatkräftig mitgestalten werden.
Weitere Informationen zum Archivreferendariat im Bundesarchiv gibt es auf unserer Karriere-Seite.