Das Bundesarchiv begrüßt die im Koalitionsvertrag von Union und SPD benannten Pläne zur Zukunft des Bundesarchivs. „Es ist gut, dass wir Rückenwind für die weitere Digitalisierung und für dringend benötigte neue Archivgebäude bekommen“, sagte Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann. Dies sei ein „wichtiges, aber vor allem notwendiges Signal“ der vermutlich kommenden Regierung auch an die Nutzerinnen und Nutzer, die wissenschaftlich arbeiten, Familienforschung betreiben oder ihr Schicksal in der SED-Diktatur mit Hilfe von Stasi-Unterlagen aufarbeiten wollen, so Hollmann.
Dabei bedeute Digitalisierung nicht allein das Scannen analoger Archivalien, sondern auch die digitale Bereitstellung des Archivguts in einem digitalen Lesesaal und weitere niedrigschwellige Angebote, die den Ansprüchen der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft genügen. Das Bundesarchiv nutzt hier seit Längerem und in zunehmendem Maße auch Technologien Künstlicher Intelligenz.
Im Kapitel „Kultur und Medien“ des Koalitionsvertrages heißt es unter der Überschrift „Digitalisierung und Standortentwicklung Bundesarchiv“ im Wortlaut: „Wir werden die Digitalisierung und die Standortentwicklung des Bundesarchivs mit seinen Außenstellen des Stasi-Unterlagen-Archivs vorantreiben.“ An anderer Stelle im Kapitel wird betont: „Die Digitalisierung des kulturellen Erbes und die digitale Transformation kulturellen Arbeitens brauchen zukunftssichere Förderung.“
Das Bundesarchiv als obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) hat ca. 2.300 Beschäftigte an mehr als 20 Standorten mit einem Bestand von gut 540 Aktenkilometern, Millionen von Bildern, Filmen und digitalen Speichermedien.
Die Aufgabe ist es, die Unterlagen vor allem der Bundesverwaltung, der DDR und des Deutschen Reichs aufzubewahren, zu erhalten und nutzbar zu machen – immer stärker auch in digitaler Form. Darüber hinaus werden Unterlagen von Verbänden, Vereinen und bedeutenden Personen der Zeitgeschichte archiviert.
Mit der Digitalisierung des Archivguts leistet das Bundesarchiv einen wesentlichen Beitrag zu einer offenen und diskursiven Geschichtskultur auf der Grundlage eines breiten, für jedermann leicht zugänglichen Quellenangebots. Im Zeitalter der digitalen Verfügbarkeit von Archivgut präsentiert das Bundesarchiv so „(F)Akten statt Fake News“.