Die für internationale Kulturpolitik zuständige Staatsministerin im Auswärtigen Amt Katja Keul war am 7. März im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde zu Gast. Im Mittelpunkt ihres Besuchs standen Unterlagen zum Thema Kolonialismus, die eine wichtige Grundlage für dessen Aufarbeitung bilden. Anhand von Original-Briefen, Dokumenten und Filmen verschaffte sich Katja Keul einen tieferen Eindruck in Unrecht und rassistisches Denken während der deutschen Kolonialherrschaft.
Im Lesesaal bekam Keul einen Einblick in das Künstliche Intelligenz-Projekt des Bundesarchivs zur Erforschung der Akten des Reichskolonialamtes. Anhand von teilweise in Sütterlinschrift verfassten Dokumenten zum Leben des Widerstandskämpfers Manga Bell wurde deutlich, wie die zu diesem Zweck trainierte KI Handschriften erkennt und so Informationen zum Kolonialismus besser zu verstehen und zu verknüpfen hilft.
Anlässlich ihres Besuches lobte Keul die zentrale Rolle des Bundesarchivs für die Erinnerungskultur. Der Präsident des Bundesarchivs Michael Hollmann betonte die große Bedeutung originaler historischer Quellen, auf deren Basis sich gegen Fake News angehen lasse. Deshalb sei es wichtig, dass die Politik das Bundesarchiv bei der Digitalisierung stärkt, damit diese Informationen möglichst niedrigschwellig bereitgestellt werden können.