Vor fünf Jahren bekam unser Haus Zuwachs und hat die „Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht" übernommen. Inzwischen hat es unsere neue Abteilung „Personenbezogene Auskünfte“ geschafft, die Bearbeitungszeiten deutlich zu verkürzen. Nicht alle Verwaltungsreformen stehen ja in dem Ruf, Dinge unbürokratischer und schneller zu machen. Mit dieser ist es geglückt, eine gute Nachricht für die Familienforschung. Mein Kollege Robert-Christian Balsam zieht im Interview Bilanz.
40 Jahre nach einem der größten deutschen Medienskandale hat sich ein Kreis geschlossen. 1983 hatte das Bundesarchiv entscheidend mitgeholfen, die im "Stern" erschienenen „Hitler-Tagebücher“ als Fälschungen auffliegen zu lassen. Ende 2023 hat Bertelsmann nun die Kladden bei uns in Koblenz abgegeben, wo sie demnächst digital genutzt werden können. Nicht als Zeugnis für die NS-Zeit natürlich, sondern als Quelle für Tendenzen in den 1980er Jahren, die brutalen Verbrechen der Nationalsozialisten zu banalisieren und damit zu verharmlosen.
Dieses neue Jahr steht im Zeichen zweier 75. Jahrestage. 1949 wurde das Grundgesetz beschlossen, die wohl erfolgreichste Verfassung, die Deutschland je hatte. Allerdings galt sie nicht für alle Deutschen, denn im gleichen Jahr kam es zur Teilung. Mit unserem Jahreslogo „Zwei Staaten, ein Land“ verbinden wir neben der Rückschau die Hoffnung, dass uns heute mehr verbindet als trennt. Gerade das Stasi-Unterlagen-Archiv wird im kommenden Jahr immer wieder an den Mut vieler Ostdeutscher erinnern, die sich Freiheit und Menschenrechte erkämpft haben. Für wohlige Jubiläumsfeiern ist 2024 die Lage zu ernst. Auch im Bundesarchiv sehen wir uns gefordert, nicht nur unsere Dokumente, sondern auch unsere Demokratie selbst für die Zukunft zu bewahren.
Diese und viele weitere Themen aus dem Bundesarchiv sind in der ersten Ausgabe des Newsletters 2024 zu finden.