Nur zwei Seiten sind es – aber sie besiegelten vor genau 80 Jahren die Befreiung des Deutschen Reichs von der Nazi-Herrschaft und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa: Die Kapitulationsurkunde ist unterzeichnet unter anderem von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, und wird bezeugt von Vertretern der Siegermächte. Zu sehen ist das Schriftstück zusammen mit wichtigen weiteren Papieren, Karten und Bildern in unserem Online-Schwerpunkt „Die letzten Kriegstage“.
Der Zugang zum Bundesarchiv ist zwar digitaler denn je, am Anfang aber steht das Original, das als Dokument der Zeitgeschichte auch eine besondere Kraft besitzt. Hoffentlich noch lange: Denn um Originale zu erhalten, bedarf es großer Investitionen. Dass der Koalitionsvertrag von Union und SPD dies würdigt, darf mit dem Start der neuen Bundesregierung in diesen Tagen hoffnungsvoll stimmen: „Wir werden die Digitalisierung und die Standortentwicklung des Bundesarchivs mit seinen Außenstellen des Stasi-Unterlagen-Archivs vorantreiben“, heißt es dort.
Wie wichtig die Arbeit des Bundesarchivs als „Gedächtnis der Gesellschaft“ ist, wie vielfältig und auch spannend, lässt sich im 88 Seiten starken „Dossier Bundesarchiv“ nachlesen, das der aktuellen Ausgabe von „Politik und Kultur“ beiliegt. Und wie der Zugang zu diesem Gedächtnis übrigens aussehen kann, das haben Abiturientinnen und Abiturienten aus Köln erlebt, als sie die Geschichte eines Wehrmachtsoffiziers recherchiert haben. Eine Kiste auf dem Dachboden stand am Anfang, eine große Ausstellung in der Schule und ein Besuch im Bundesarchiv am Ende eines bemerkenswerten Projekts.
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