Inhalt
Die geheimen Berichte der "Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe" (ZAIG) des Ministeriums für Staatssicherheit an die Partei- und Staatsführung der DDR sind eine zeitgeschichtliche Quelle von hohem Wert.
Sie wurden von 1953 bis 1989 angefertigt und offenbaren den spezifischen Blick der Stasi auf die DDR: Informationen über Wirtschaft und Versorgung sind dort ebenso zu finden wie Hinweise auf vermeintlich oppositionelles Verhalten sowie Statistiken zum Devisenumtausch oder zu Flucht und Ausreise.
1982 stagniert die ökonomische Entwicklung, Verschleiß und Mangelwirtschaft führen zu Bränden und Explosionen in Industriebetrieben und in der Bevölkerung macht sich angesichts einer veritablen Versorgungskrise Resignation breit.
Doch die Stasi fokussierte sich auf die aufkeimende Friedens- und Umweltbewegung. Vor dem Hintergrund des zweiten Kalten Krieges und der atomaren Hochrüstung der Supermächte beschäftigte sie sich beispielsweise eingehend mit dem „Berliner Appell“, dem Dresdner Friedensforum oder den Blues-Messen in Berlin. Die unter dem Dach der evangelischen Kirche entstehende kleine, aber aktive Friedensbewegung schien dem MfS eine größere Bedrohung für den SED-Staat zu sein als der wirtschaftliche Niedergang und seine Folgen.
Weitere Informationen zur Buchreihe und zu diesem Titel auf der Website des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht.
Zum Autor/Herausgeber
Daniela Münkel
(Hg.)
Prof. Dr., Historikerin; Leiterin der Forschung in der Abteilung Vermittlung und Forschung des Stasi-Unterlagen-Archivs
Martin Stief
Dr. phil., Jahrgang 1984, Historiker; seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Vermittlung und Forschung des Stasi-Unterlagen-Archivs
Mark Emanuel Schiefer
Dr. phil., Jahrgang 1981, Historiker; ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kommunikation und Wissen des Stasi-Unterlagen-Archivs