
Das „Hexen-Experiment“ auf dem Brocken, 18. Juni 1932, Quelle: BArch, Bild 102-13579 / Pahl, Georg
Das „Hexen-Experiment“ des Parapsychologen Harry Price
18. Juni 1932
Unter den Augen der Presse widerlegte der britische Parapsychologe Harry Price auf dem Brocken die Wirksamkeit eines magischen Rituals aus dem 15. Jahrhundert.
Der Vollmond, eine Ziege, ein magischer Kreis, eine „Jungfrau reinen Herzens“ und der Blocksberg: Am 18. Juni 1932 führte der britische Parapsychologe Harry Price auf dem Brocken im Harz ein großes Experiment durch, um alte Sagen und Legenden zu untersuchen und zu entkräften.
Das „Hexen-Experiment“ fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Todestag Johann Wolfgang von Goethes statt. Der Brocken (im Volksmund: „Blocksberg“) hatte als „Hexentanzplatz“ spätestens seit Goethes „Faust“ mystische Berühmtheit erlangt. Harry Price war bekannt dafür, dass er übernatürliche Phänomene widerlegte und selbsternannte Medien und Geisterbeschwörer des Betruges überführte.
Unter großem Presseinteresse hielt sich Price minutiös an die Beschreibung des Zauberrituals aus dem 15. Jahrhundert, doch die Ziege verwandelte sich nicht in einen „bildschönen Jüngling“. Price sah damit bewiesen: die „absolute Sinnlosigkeit des alten magischen Rituals unter den Bedingungen des 20. Jahrhunderts“. So umschrieb er das magische Ritual später in einem seiner Bücher.
Das Foto befindet sich im Bildbestand „Bild 102 Aktuelle-Bilder-Centrale, Georg Pahl“. Pahls Fotos stammen hauptsächlich aus den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Sie zeigen meist politische sowie öffentliche Ereignisse und geben Einblicke in das Alltagsleben der Weimarer Republik.