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Die Kundgebung der UGO vor der TU an der Charlottenburger Chaussee. Am Rednerpult Maria Juchacz, ehem. sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete, Quelle: BArch, Bild 183-S84767 / Rudolph, T.
Als am 19. Februar 1919 die SPD-Politikerin Marie Juchacz (1879–1956) als Rednerin vor die Nationalversammlung in Weimar trat, war dies ein besonderer Moment.
Als am 19. Februar 1919 die SPD-Politikerin Marie Juchacz (1879–1956) als Rednerin vor die Nationalversammlung in Weimar trat, war dies ein besonderer Moment: Nach der Einführung des Frauenwahlrechts mit Inkrafttreten des Reichswahlgesetzes vom 30. November 1918 hielt erstmals eine Frau eine Rede in einem deutschen Parlament.
Die Reaktion auf die Eröffnung ihrer Rede mit den Worten: „Meine Herren – und Damen!“ war laut Protokoll und einem Bericht im Berliner Tageblatt vom 20. Februar 1919 „Aha und Heiterkeit“. Zu Beginn ihrer Rede thematisierte sie die Frauenfrage:
„Es ist das erste Mal, daß in Deutschland die Frau als freie und gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf, und ich möchte hier feststellen, und zwar ganz objektiv, daß es die Revolution gewesen ist, die auch in Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.“
Reichstagsprotokolle, 1919/20,1 // 11. Sitzung der Nationalversammlung, 19. Februar 1919
Marie Juchacz gehörte von 1920 bis 1933 dem Reichstag an. Unter ihrem Vorsitz wurde am 13. Dezember 1919 die Arbeiterwohlfahrt gegründet.