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Mehrere Kinder in barocken Kostümen sitzen auf einer Kutsche in einem Karnevalsumzug.

Kindergarde beim Bonner Karneval, Quelle: BArch, B 145 Bild-F009738-0003 / o. Ang.

Karneval im Wandel der Zeit

Ab dem 11.11. um 11:11 Uhr beginnt die fünfte Jahreszeit in Deutschland. Passend dazu zeigt das Bundesarchiv einige Eindrücke von früheren Feierlichkeiten dieser Art.

  • Älterer Mann mit Kittel bemalt einen Maskenkopf; im Regal stehen weitere Tiermasken
    Maskenmaler in Thüringen, Februar 1971
  • Sechs verkleidete Männer und Frauen tanzen auf Schlittschuhen auf einem zugefrorenen See. Im Hintergrund sind Häuser an einem Berghang zu sehen.
    Fasching auf dem St. Moritzsee
  • Mehrere Umzugswagen fahren durch eine große Menge verkleideter Menschen. Auf dem vordersten Wagen sitzt ein Mann auf einem Thron.
    Kölner Rosenmontagsumzug
  • Mehrere Kinder in barocken Kostümen sitzen auf einer Kutsche in einem Karnevalsumzug.
    Kindergarde beim Bonner Karneval, 13. Februar 1961
  • Eine etwa zwanzigköpfige Gruppe verkleideter Erwachsener sitzt auf Sofas und Bänken.
    Ein Lehrerkollegium feiert Karneval (Nachlass Manfred Beier)
  • Eine Gruppe verkleideter Männer und Frauen gehen feiernd durch eine Straße, vorbei an vielen Schaulustigen.
    Karneval in Wasungen, 28. Februar 1976
  • KONSUM-Preisliste "Alles für Fasching" mit aufgelisteten Spiritousen und Zigarettenmarken
    Plakat zum Fasching in Dresden
  • Eine Gruppe Männer und Frauen in Pierrot-Kostümen gehen in einem Faschingsumzug durch eine Straße.
    Carnaval de Paris, Februar 1929
  • Karnevalswagen mit einer großen halbnackten Karikatur von Ludwig Erhard mit Zigarre im Mund
    Karnevalswagen in Bonn, 13. Februar 1961
  • große Personengruppe mit erwachsenen Männern und Frauen in Faschingskostümen
    Karneval in Hongkong
  • Links stehen karnevalistisch verkleidete Frauen, Männer und Kinder. Eine Frau spricht über ein Standmikrofon zu einer Gruppe von Herren in Anzügen.
    Karneval im Bonner Kanzleramt

Sowohl die Bezeichnungen „Fastnacht“ als auch „Karneval“ („carne levale“ – Zeit, in der das Fleisch „weg“ ist) verraten, dass sich diese Tradition des christlichen Abendlands auf die Phase vor der mit Aschermittwoch beginnenden, 40-tägigen Fastenzeit bezieht, also auf deren Vorabend („Nacht“). Das ausgelassene und im späteren Verlauf mehrtägige Feiern wurde so wohl auch dazu genutzt, die verderblichen Vorräte zu verspeisen, deren Verzehr in der Fastenzeit nicht mehr gestattet gewesen wäre.

Vorbilder für eine solche Tradition und vergleichbare Bräuche finden sich seit der Frühzeit in vielen Kulturen, etwa mit den römischen Saturnalienspielen. Häufig geschahen diese Feste im Zeitraum der Wintersonnenwende, des Jahreswechsels oder des Beginns der neuen Vegetationsperiode und vor mythischem oder religiösem Hintergrund, begleitet mit Musik und Maskierungen. Letztere halfen dabei, den Karneval zu einem gesamtgesellschaftlichen Ereignis zu machen, in der es durch die allgemeine Anonymität für die Dauer der Feierlichkeiten keine unterschiedliche Behandlung der Menschen, Klassen, Schichten und Stände geben sollte.

Die Online-Galerie wurde während eines studentischen Praktikums im Bundesarchiv durch Herrn Kent Michaelis erstellt.