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Handgezeichnete Karte Westafrikas des Reichsarchivs, Quelle: BArch, R 1001/5916, K 3

Landeserschließung im Spiegel deutscher Kolonialkarten

  • In der Bildmitte der farbigen Zeichnung sind Häuser hinter einer weißen Mauer zu sehen. Im Bildhintergrund befindet sich ein Hügel mit grünen Büschen. Vor dem Gebäudekomplex steht ein Fahnenmast mit einer schwarz-weiß-roten Reichskriegsflagge.
    Zeichnung mit Häusern und Reichskriegsflagge in Deutsch-Westafrika
  • Die farbige Seekarte trägt die Überschrift "Anlage zu K23652/61600". Oben links ist die Aufschrift "Rhede von Swakopmund" zu lesen sowie weitere schwach zu erkennende Angaben wie "S.M.S.
    Ihren Ausgang nahm die deutsche koloniale Herrschaft in der am Atlantik gelegenen Bucht der Angra Pequena.
  • Die farbige, handgezeichnete Landkarte trägt die Überschrift "Trigonomischer Netzentwurf für Deutsch-Südwest-Afrika". Innerhalb schwarzer Grenzlinien sind Zick-Zack-Linien als Verbindung zwischen Bethanien, Windhoek, Rietfontein und weiteren Ortschaften eingezeichnet. Entlang und innerhalb der Linien sind Beschriftungen mit roter Farbe zu erkennen, unter anderem das Wort "Grenzkommission" sowie zahlreiche Jahresangaben zwischen 1896 und 1906.
    „Trigonomischer Netzentwurf für Deutsch-Südwest-Afrika“: Zu Beginn der deutschen Kolonialzeit war das Innere der Schutzgebiete geografisch vielfach völlig unbekannt.
  • Die farbige Landkarte stammt aus dem Bestand des Reichskolonialamts. Sie enthält neben der Hauptansicht fünf kleinere Kartenausschnitte, in denen Regionen Afrikas vergrößert dargestellt sind. Die Zeichnungen sind sehr filigran und die Beschriftungen schlecht lesbar. Schwach zu erkennen sind die Bezeichnungen "Urori" und "Ukononga".
    Völkerkundler untersuchten die Eigenarten der Landeseinwohner.
  • Die farbige Landkarte trägt die Überschrift "Bebauungsplan für die neu anzulegende Stadt an der Tsintau-Bucht". Im Nordwesten des Festlandes ist die Kiautschou-Bucht, im Süden die Tsintau-Bucht und im Südosten die Clara-Bucht gekennzeichnet. Auf dem Festland ist der Ort Tsingtau-Stadt beschriftet. Darüber hinaus sind mehrere Stellen mit roten Strichen und Punkten markiert.
    Reiche Bodenschätze in Shantung waren 1898 maßgeblich für die Wahl Kiautschous als deutschen Stützpunkt in China.
  • Die farbig gedruckte Landkarte trägt die Überschrift "Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten, Band XXI, 190[unleserlich]". Das Meer ist in Grün dargestellt, das Festland und zwei Inseln in Weiß. Westlich des Festlandes erstreckt sich der Gazelle-Kanal (Sankt-Georgs-Kanal). Zwei vergrößerte Kartenausschnitte in der unteren linken Bildhälfte zeigen die Rabaul-Bucht mit dem Simpson Hafen sowie die Herbertshöhe.
    Im pazifischen Raum erwarb das Deutsche Reich nur Landfragmente.
  • Auf der farbig gedruckten Karte ist das Festland von Kamerun, die Bucht von Biafra (heutiger Name: Bucht von Bonny) und südlich davon die Insel Fernando Póo zu sehen. Blaue und rote Linien markieren Grenzverläufe und Flüsse. Gebirge sind in brauner Farbe dargestellt, das Meer in grüner. In der Kartenmitte befindet sich eine handgeschriebene, unleserliche Notiz. Die Angaben in der Legende am unteren linken Rand der Karte sind ebenfalls nicht lesbar.
    Die kolonialwirtschaftliche Produktion Kameruns wurde vom Kautschuk dominiert.
  • Bei dem Dokument handelt es sich um eine auf braunes Papier handgezeichnete Landkarte aus dem Bestand des Reichsarchivs. Am linken unteren Rand ist sie beschriftet mit "Schlafkrankheitsgebiet am Nana Mambéré und Mbaéré". Es ist ein verzweigtes Wegenetz erkennbar mit vielen  Ortsnamen, die jedoch unleserlich sind. Eine Legende führt die Bedeutungen der Symbole und Linien auf. Die Fläche zwischen den Flüssen Mbaéré und Bodingué ist mit einem rotes "S" gekennzeichnet. Die Erklärung in der Legende dazu lautet: "Nach Angaben von Aerzten Schlafkrankheit endemisch".
    Da Westafrika als eine der ungesundesten Regionen der Erde galt, war von Beginn an nicht an die Gründung einer Siedlungskolonie gedacht.
  • Die farbige Gebietskarte von Deutsch-Ostafrika enthält laut Legende Standorte von Militärstationen, Missionsstationen, Deutsche Postanstalten und Beförderungswege. Die meisten Standorte befinden sich im östlichen Bereich der eingezeichneten Region, südlich der Stadt Mombasa. Unter anderem sind die Ortsnamen Hohenfriedeberg, Moschi und Dar es Salaam zu erkennen. Am südlichen Rand der Karte ist der Njassa-See, am westlichen der Tanganjika-See und am nördlichen der Ukerewe-See eingezeichnet.
    Gute Verkehrswege und ein funktionierendes Nachrichtenwesen waren die Voraussetzung für den Ausbau der deutschen Herrschaft in den Kolonien.
  • Es handelt sich um eine handgezeichnete Karte im Maßstab 1:4000. Sie trägt die Überschriften "Stations" und "Kilossa 1. III. [März] 1913". Verschiedenfarbig eingezeichnet sind Wege mit Richtungspfeilen, mehrere Sumpfflächen sowie Felder für Anpflanzungen von Mais, Gummi und Baumwolle. Am unteren linken Rand steht der Name "Hoppe" geschrieben, darunter "Sanitätssergeant".
    Die Verwaltung der Kolonien untergliederte sich in die Zweige der zivilen und der militärischen Verwaltung.
  • Das Dokument zeigt eine farbig gedruckte Karte, die über der Legende die Überschrift "Übersichts-Karte der Diamantfelder der Vereinigten Diamantminen Lüderitzbucht GmbH bei Lüderitzbucht und Pomona, 1911" trägt. In der Legende sind elf Diamantgesellschaften mit Symbolen aufgeführt, die sich in der Karte wiederfinden. Neben einem der Symbole steht das Wort "zweifelhaft". Die Region grenzt im Westen an den Atlantischen Ozean. Es sind unter anderem die Lüderitz-Bucht, die Elisabeth-Bucht und die Prinzen-Bucht eingezeichnet. Östlich an die Bereiche der Diamantminen angrenzend befinden sich weißflächige Abschnitte, die als Regierungs-Block I, II und III markiert sind.
    1908 wurden in Deutsch-Südwestafrika Diamanten entdeckt.

Nur wenige Jahre währte die koloniale Epoche des Deutschen Reichs. Lange Zeit blieb die historische Erfahrung der dreißig Jahre währenden deutschen Kolonialherrschaft (1884–1914) relativ folgenlos für das politisch-historische Bewusstsein in Deutschland. Die hundertste Wiederkehr des Jahrestages des Herero-Aufstandes in Deutsch-Südwestafrika lenkt das öffentliche Interesse auf einen Zeitabschnitt der deutschen Geschichte, der vielfach, sofern überhaupt beachtet, nostalgisch verklärt wurde. Schwer wiegt die historische Last der „Strafexpeditionen“ gegen die Volksgruppen der Herero, Nama, Maji und viele andere, die bisweilen den Charakter des Völkermords annahmen.

Bei allen hier vorgestellten Dokumenten handelt es sich um Karten aus dem Bestand R 1001 – Reichskolonialamt.