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Es handelt sich um ein Porträtfoto von Manfred von Richthofen in Schwarz-Weiß. Er ist bekleidet mit einer Fliegerjacke. Im Hintergrund sind ein Flugzeugtriebwerk sowie ein Teil einer Halle zu sehen.

Manfred von Richthofen, Quelle: BArch, Bild 183-S54131 / o. Ang.

Manfred von Richthofen – „Der rote Kampfflieger“

Rittmeister Freiherr Manfred von Richthofen ist noch heute einer der weltweit bekanntesten Jagdflieger.

  • Das Bild ist ein Schwarz-Weiß-Porträtfoto mit Manfred von Richthofen. Er trägt eine Uniform mit einem mittig am Kragen befestigten kreuzförmigen Orden. Über den Schulter hängt eine Jacke und er trägt eine Schirmütze.
    Manfred von Richthofen, 3. Mai 1917
  • Halbseitiges Schriftdokument im Querformat mit unterstrichenen Passagen und handschriftlichen Angaben und einem Stempel
    Anschreiben zum Erfahrungsbericht Manfred von Richthofens (Seite 1)
  • Erste Seite eines 14-seitigen maschinentextlichen Dokuments
    Erfahrungsbericht (Seite 1)
  • Porträtfoto in Schwarz-Weiß mit Manfred von Richthofen, gekleidet in mit einem Eisernen Kreuz behangenen Uniform und seitlich auf einem Stuhl sitzend, in der rechten Hand eine brennende Zigarette haltend
    Manfred von Richthofen, 1917
  • Es handelt sich um ein Porträtfoto von Manfred von Richthofen in Schwarz-Weiß. Er ist bekleidet mit einer Fliegerjacke. Im Hintergrund sind ein Flugzeugtriebwerk sowie ein Teil einer Halle zu sehen.
    Manfred von Richthofen
  • Zehn uniformierte Männer befinden sich, zum Teil stehend, zum Teil sitzend, vor einem Flugzeug, das in einem Waldstück steht. Im Führersitz ist Kampfpilot Manfred von Richthofen zu sehen. Es handelt sich um ein Schwarz-Weiß-Foto.
    Manfred von Richthofen mit Angehörigen der Jagdstaffel 11 (1917/18)
  • Auf dem oberen Teil des Blattes ist eine mit Blumen geschmückte Grabstätte zu sehen. Im unteren Bereich steht in Maschinenschrift: "To the German Flying Corps. Rittmeister Baron Manfred von Richtofen was killd in serial combat on April 21st. 1918. He was buried with full military honours. From British Royal Air Force."
    Mitteilung von Richthofens Tod
  • maschinengeschriebener Text mit Stempel "Entwurf" und handschriftlicher Notiz "Für Presse" am oberen Rand sowie Notizen mit Unterstreichungen und Kürzeln unter dem Text
    Mitteilung für die Presse zum Tod Manfred von Richthofens
  • ganzseitiges maschinengeschriebenes Dokument mit zahlreichen handschriftlichen Angaben und Kürzeln in verschiedenen Farben
    Mitteilung des Kogenluft zum Tod Richthofens
  • ganzseitiges maschinengeschriebenes Dokument mit handschriftlichen Angaben am oberen Rand, Markierungen sowie Notizen und Unterschriftskürzeln unter dem Text
    Fernspruch des Gouvernement Köln
  • maschinengeschriebene Meldung auf neun Zeilen, am unteren Rand ein handschriftliches Kürzel
    Mitteilung der Nachrichtenagentur Reuters
  • maschinengeschriebenes Dokument mit Stempel und handschriftlicher Notiz
    Mitteilung des Gouvernement Köln
  • dick umrahmte, gedruckte Todesanzeige mit einem Eisernen Kreuz am oberen Rand
    Todesanzeige der Familie Richthofen
  • maschinengeschriebenes Dokument mit handschriftlichen Korrekturen, Unterstreichungen und behördlichen Angaben sowie Notizen am linken Rand
    Ablauf der Überführung und des Begräbnisses (Seite 1)
  • Zwei Frauen mit Hüten und ein junger Mann, alle mit schwarzen Mänteln bekleidet, gehen eine Straße entlang. Vor und hinter ihnen sowie am Straßenrand sind viele uniformierte Männer zu sehen. Es handelt sich um eine Schwarz-Weiß-Aufnahme.
    Leichenzug, 20. November 1925
  • Die Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt eine Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wird. Auf einem Pferd sitzt ein uniformierter Mann. Viele weitere Soldaten stehen am Straßenrand oder laufen mit großen Trauerkränzen neben der Kutsche her. Auf der Ladefläche der Kutsche steht ein Sarg.
    Sarg Richthofens
  • Vier uniformierte Männer reiten auf Pferden eine Straße entlang. Dahinter sowie an beiden Straßenrändern stehen aufgereiht weitere Soldaten. Einige laufen neben den Pferden her. Im Hintergrund ist ein Wohnhaus zu sehen. Es handelt sich um eine Schwarz-Weiß-Aufnahme
    Leichenzug, 20. November 1925
  • Auf der Schwarz-Weiß-Aufnahme ist eine größere Grabstätte zu sehen. Am oberen und unteren Ende des Grabdeckels aus Stein stehen Trauerkränze. Die Ränder des Grabes sind mit Sträuchern bepflanzt.
    Richthofens Grab im Jahr 1931
  • Auf der Schwarz-Weiß-Aufnahme ist ein großer Grabstein mit der Inschrift "Richthofen" zu sehen. Davor liegen Trauerkränze mit beschrifteten Schleifen auf einer Steinplatte. Rechts und links neben den Kränzen steht je ein uniformierter Soldat mit einem Gewehr.
    Die neugestaltete Grabstelle, 1937

Rittmeister Freiherr Manfred von Richthofen ist zweifellos selbst heute noch der weltweit bekannteste Jagdflieger. Sein Ruhm entstand in den Luftkämpfen über der Westfront des Ersten Weltkrieges und wurde von Freund und Feind nach dem Krieg bis heute weiter gepflegt. Ein Stück weit noch im Kriege zur propagandistischen Kunstfigur aufgebaut, steht hinter dem bekannten Namen dennoch ein herausragend befähigter und erfolgreicher junger Offizier, geprägt von seiner Zeit und ihren Wertevorstellungen. Heutzutage bekannt als „der Rote Baron“ ist dies doch keine zeitgenössische Bezeichnung, sondern geht auf ein britisches Nachkriegswerk über den berühmten Gegner und die Übersetzung seines Freiherrn-Titels mit „Baron“ zurück: „The red knight of Germany. The story of Baron von Richthofen“ von Floyd Gibbons, erstmals erschienen 1927. Richthofen selbst betitelte seine bereits 1917 erschiene Autobiografie „Der rote Kampfflieger“.

Manfred von Richthofen wurde am 2. Mai 1892 in Breslau als ältester Sohn eines Kavallerie-Offiziers geboren. Von 1903 bis 1909 besuchte er die Kadettenanstalt in Wahlstatt, von 1909 bis 1911 die Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin. Im Jahr 1912 trat er als Fähnrich beim Ulanenregiment Nr.1 „Kaiser Alexander III.“ ein und erlebte in diesem als Kavallerie-Offizier den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Auf eigenen Wunsch wechselte er im Mai 1915 zur Fliegertruppe, anfangs als Beobachter an der Ostfront (Feldfliegerabteilung 69) und ab August 1915 bei der sog. Brieftauben-Abteilung Ostende, einer getarnten Bomber-Formation. Im November/Dezember 1915 absolvierte er die Ausbildung zum Flugzeugführer und wurde als solcher ab März 1916 beim Kampfgeschwader 2 an der Westfront, später auch an der Ostfront eingesetzt.

Erst im August 1916 wechselte er vom Kampfgeschwader 2 zu den Jagdfliegern und trat in die neuaufgestellte Jagdstaffel 2 unter der Führung von Oswald Boelcke ein. Hier errang er rasch immer weitere Luftsiege und wurde schließlich zum erfolgreichsten und bei den Gegnern meistgefürchteten deutschen Jagdflieger. Dies nutzte wiederum die Oberste Heeresleitung bewusst zur Propaganda, sowohl gegenüber der eigenen Truppe als auch nach außen, aus. Richthofen wurde zur allseits bewunderten Heldengestalt, an seinen Luftsiegen nahm die Öffentlichkeit regen Anteil und auch seine Autobiografie oder etwa Briefe an Schulklassen sind zu diesen Propaganda-Maßnahmen zu zählen. Mit sechzehn anerkannten Abschüssen erhielt Richthofen am 12. Januar 1917 schließlich den Orden „Pour le Mérite“.

Richthofen ging zweifellos in seinem Metier als Jagdflieger auf. Doch die Vorstellung des nur und immer „ritterlichen“ Zweikampfes in der Luft mit möglichster Schonung des Gegners, ausgeführt von Fliegern, denen es eigentlich nur um „das Fliegen“ ging, ist nicht mehr als eine von beiden Seiten gepflegte schöne Legende – möglich nur im Vergleich mit der anonymen und ohnmächtig erlebten Brutalität des Grabenkampfes. Richthofen selbst demaskiert diese Legende weitgehend in seiner Autobiografie.

Noch im Januar 1917 übernahm Richthofen die Führung der Jagdstaffel 11, bekannt geworden als „Fliegender Zirkus“ aufgrund der vielfarbigen Maschinen der Staffel. Richthofen selbst flog nunmehr in der Regel eine rot bemalte Maschine. Als im Juni 1917 schließlich aus vier Jagdstaffeln das Jagdgeschwader 1 gebildet wurde, war Richthofen sein erster Kommandeur. Doch bereits am 6. Juli wurde er in einem Luftkampf schwer verwundet und setzte längere Zeit aus, kehrte jedoch in seine Funktion zurück. Doch am 21. April 1918 verfolgte er in der Hitze eines Luftkampfs seinen Gegner verbissen bis hinter die feindlichen Linien und wurde schließlich im Tiefflug von einem australischen MG-Schützen tödlich getroffen.

Zu diesem Zeitpunkt, mit knapp 26 Jahren, war Richthofen mit 80 anerkannten Siegen im Luftkampf der erfolgreichste Jagdflieger des Krieges und diese Zahl wurde auch von keinem anderen Flieger im Ersten Weltkrieg mehr erreicht.

Thomas Menzel