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Schwarz-Weiß-Aufnahme mit zwei Herren in weißen Kitteln und einem weiteren in dunklem Anzug vor großen Kisten voller Arzneimittel

Apotheker beim Verpacken von Arzneimittelspenden für Ungarn, 8. November 1956, Quelle: BArch, Bild 183-42722-0001 / Schlegel

Reaktionen in der DDR auf den Volksaufstand in Ungarn 1956

Sowjetische Truppen schlugen 1956 den Ungarischen Volksaufstand nieder. Die DDR reagierte in unterschiedlicher Weise auf die schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in Ungarn während und nach Beendigung der Kämpfe.

  • ganzseitig maschinengeschriebenes Textdokument
    Bericht über die Lage in Budapest (Seite 1), 2. November 1956
  • offizieller Briefbogen der Volkssolidarität mit Maschinentext, handschriftlichen Vermerken und stenografischen Kürzeln, Unterstreichungen sowie händischer Unterschrift
    Brief der Volkssolidarität an den Stellvertreter des Ministers für auswärtige Angelegenheiten Otto Winzer über den Stand von Spenden für Ungarn, 7. November 1956
  • maschinengeschriebenes Dokument mit handschriftlichen Vermerken am oberen Rand und Korrekturen im Text
    Aktennotiz von Herbert Schikore (Abt. Wirtschaft des Bundesvorstand des FDGB) mit Gerhard Ziller (SED-Sekretär für Gewerkschaften) über die Bildung von Hilfskomitees für Ägypten und Ungarn
  • maschinengeschriebenes Dokument mit Namen der Teilnahmer, einem in Rot unterstrichenen Namen im Verteiler sowie einem handschriftlichen Vermerk unter dem Text
    Protokoll der Sitzung der Delegation des Ministeriums für Außenhandel und Innerdeutschen Handel und dem stellvertretenden ungarischen Wirtschaftsminister Földes am 30. November 1956 in Budapest (Seite 1)
  • ganzseitig maschinengeschriebenes Dokument
    Bericht über den Aufenthalt der Delegation des Ministeriums für Außenhandel und Innerdeutschen Handel (MAI) vom 30.11. bis 7.12.1956 in Budapest (Seite 1)
  • Maschinentext auf offiziellem Briefpapier, mit Datums- und Adressstempeln und händischer Unterschrift
    Einladung zu einer Sitzung des Hilfskomitees für das sozialistische Ungarn zur Unterbringung von ungarischen Kindern in Ferienheimen und Familien in der DDR
  • ganzseitig mit Maschinentext geschriebenes Dokument mit händisch unterstrichenen Textpassagen und Stempel "Panzerschranksache" am oberen Rand
    Vermerk über eine Unterredung zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten János Kádár und Ministerpräsident Otto Grotewohl am 21. Dezember 1956 (Seite 1)
  • ganzseitig maschinengeschriebenes Dokument mit handschriftlichen Unterstreichungen, Kürzeln und Nummern
    Dankschreiben des ungarischen Ministerpräsidenten János Kádár an Ministerpräsident Otto Grotewohl (Seite 1)
  • Schwarz-Weiß-Aufnahme mit zwei Arbeiterinnen an einer Werkbank mit Spulen und Arbeitsgeräten bei der Übergabe einer Geldspende
    Sammeln von Geldspenden für Ungarn
  • Schwarz-Weiß-Aufnahme mit zwei Herren in weißen Kitteln und einem weiteren in dunklem Anzug vor großen Kisten voller Arzneimittel
    Verpacken von Arzneimittelspenden für Ungarn
  • Schwarz-Weiß-Fotografie mit Radiomoderatoren vor einem Tischmikrofon, je mit einem Blatt Papier in der Hand.
    Solidarität mit Ungarn
  • Schwarz-Weiß-Foto von vier Männern in Anzügen, die um einen niedrigen Tisch mit Glasplatte herum sitzen und miteinander reden.
    Gespräch über Solidaritätsaktionen für Ungarn
  • Schwarz-Weiß-Aufnahme mit drei Männern in Arbeitskleidung neben einer Werkbank, die einem mit Anzug und Mantel bekleideten Herrn zurhören.
    Mitarbeiter des VEB Zahnschneidemaschinenfabrik „Modul“, Karl-Marx-Stadt, im Gespräch über eine Spendenaktion für Ungarn
  • Drei Männer und eine Frau jüngeren Alters heben Kisten auf die Ladefläche eines Lastkraftwagens.
    Verladen von Kisten mit Lebensmitteln und Bekleidung für Ungarn

Beim Volksaufstand in Ungarn (23. Oktober bis 4. November 1956) erhob sich die ungarische Gesellschaft gegen die sowjetische Besatzung und die Herrschaft der kommunistischen Partei sowie ihre Politik. Die ungarische kommunistische Partei ließ auf die Demonstrierenden schießen. Es bildete sich eine neue Regierung unter Imre Nagy, die den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Vertrag veranlasste, die ungarische Neutralität erklärte und die Rote Armee im Land zum Abzug aufforderte.

Sowjetische Truppen schlugen daraufhin den Aufstand nieder und besetzten das Parlamentsgebäude. Eine kommunistisch geführte Regierung konstituierte sich am 4. November 1956 unter Janós Kádár. Die Freiheitskämpfe dauerten in verschiedenen Teilen des Landes noch bis Anfang 1957.

Die DDR beteiligte sich nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen daran, die politischen Verhältnisse in Ungarn zu stabilisieren und reagierte in unterschiedlicher Weise. Das Bundesarchiv verwahrt in der Überlieferung aus der DDR einzelne Dokumente, die Beispiele für diese Reaktionen liefern und die politische Einschätzung der Ereignisse durch die DDR-Regierung widerspiegeln.

Patrick Frischmuth