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Gruppenfoto mit Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke an Bord der „Yavuz Sultan Selim“ (ehemals SMS "Goeben") 1914

Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke an Bord des Großen Kreuzers „Yavuz Sultan Selim“ (ehemals SMS „Goeben“), Quelle: BArch, Bild 134-B2643 / o. Ang.

Vorschläge zur Kriegsführung im Roten Meer von Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke, 1916

Hellmuth von Mücke (1881–1957) zählt zu den bekanntesten deutschen Offizieren des Ersten Weltkrieges. Als „Seeheld“ wurde er noch im Krieg einem weiten Publikum bekannt.

  • Porträt von Hellmuth von Mücke in Marineuniform
    Korvettenkapitän Hellmuth von Mücke, (1881–1957)
  • Schreiben des Marine-Attaché der deutschen Botschaft in Konstantinopel an das Kommando der (osmanischen) Flotte, 17. Juni 1916
    Der Marine-Attaché der deutschen Botschaft in Konstantinopel an das Kommando der (osmanischen) Flotte, 17. Juni 1916
  • Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 1)
    Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 1)
  • Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 2)
    Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 2)
  • Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 3)
    Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 3)
  • Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 4)
    Vorschlag Kapitänleutnant v. Mückes zur Kriegführung im Roten Meer (Seite 4)
  • Entwurf der Stellungnahme von Admiral Wilhelm Souchon, ursprünglich Chef der Mittelmeerdivision der Kaiserlichen Marine, seit 1914 Oberbefehlshaber
    Entwurf der Stellungnahme von Admiral Wilhelm Souchon, ursprünglich Chef der Mittelmeerdivision der Kaiserlichen Marine, seit 1914 Oberbefehlshaber

Korvettenkapitän Hellmuth von Mücke (1881–1957); Frontispiz seines Buches „Ayesha“ (Berlin, 1926)

Hellmuth von Mücke (1881–1957) zählt zu den bekanntesten deutschen Offizieren des Ersten Weltkrieges. Als „Seeheld“ wurde er noch im Krieg einem weiten Publikum bekannt. Als Kapitänleutnant und Erster Offizier des Kleinen Kreuzers „Emden“, der ursprünglich zum in Tsingtau stationierten Ostasiengeschwader gehörte und ab Kriegsbeginn selbständig Handelskrieg vor allem im Indischen Ozean führte, leitete er am 9. November 1914 den Landungszug, der die britische Funkstation auf Direction Island (Cocos-Inseln) zerstören sollte. Da währenddessen die „Emden“ in ein Gefecht mit einem australischen Kreuzer verwickelt wurde, die Insel verlassen musste und schließlich kampfunfähig und weitgehend zerstört von der Besatzung aufgegeben werden musste, sah sich v. Mücke mit seinem Zug abgeschnitten. Er kaperte daraufhin den im Hafen der Insel liegenden britischen Schoner „Ayesha“ und flüchtete aufs Meer.

Nach einem Halt im Hafen von Padang in Niederländisch-Indonesien stieg die Mannschaft am 14. Dezember 1914 schließlich auf einen deutschen Dampfer über, der sie an die Südküste Arabiens brachte. Von dort schlug sich v. Mücke zu Land an der Küste des Roten Meeres in mehreren Gefechten mit aufständischen Beduinen nach Norden durch.

Vom 6. Mai 1915 an zog die Gruppe per Bahn weiter nach Konstantinopel, wo sie am 23. Mai 1915 ankam. In der Folge wurde v. Mücke 1916 Führer der Flußabteilung auf dem Euphrat, 1917 Chef der deutschen Donau-Halbflotille. Als Korvettenkapitän schied er nach Kriegsende aus. Im Weiteren betätigte sich v. Mücke als Schriftsteller und setzte sich für eine nationale Sammlungsbewegung ein. Er trat der DNVP bei, verließ diese jedoch 1919 wieder. Der von ihm gegründete „Mücke-Bund“ ging in der Inflation wieder zugrunde. Ende 1919 trat er der NSDAP bei und zog für diese 1926 in den sächsischen Landtag ein. Nachdem er 1929 nach Landtagswahlen ein Bündnisangebot an Sozialdemokraten und Kommunisten – das von beiden Seiten abgelehnt wurde – gemacht hatte und sich die NSDAP daraufhin von ihm distanziert hatte, trat v. Mücke aus der Partei wieder aus.

Zunehmend ins politische Abseits geraten zog sich v. Mücke nach Wyk auf Föhr zurück und versuchte sich weiter als politischer Publizist. Seine Bestrebungen nach einer patriotischen Sammlungsbewegung blieben ohne Erfolg, im „Dritten Reich“ galten seine Anschauungen als „nationalbolschewistisch“ und staatsfeindlich, zeitweise wurde er inhaftiert. Ab 1950 engagierte sich v. Mücke innerhalb der kommunistischen Friedenspropaganda gegen eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik.

Thomas Menzel