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Blick in Sitzungssaal, Rastatt Dezember 1946

Rastatter Prozesse, Quelle: BArch, Bild 183-V02830 / o. Ang.

Die Rastatter Prozesse

21 Bild- und Texttafeln zeichnen die Geschichte der Rastatter Prozesse nach und erhellen damit ein wenig bekanntes Kapitel der juristischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschheit.
 

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Recht gegen Unrecht
 

Nach dem Ende des NS- Regimes stehen die Alliierten vor der Herausforderung der juristischen Aufarbeitung. Schnell wird deutlich: Die bisherigen Rechtsnormen reichen dafür nicht aus. Die Strafverfolgung muss neue Wege finden, diesem bis dahin unvorstellbaren Unrecht mit den Mitteln des Völkerrechts zu begegnen.

Das Tribunal Général
 

Rastatt wird zu einem Zentrum dieser Strafverfolgung. Dort, wo sich 1849 die letzte Bastion der deutschen Revolution befand, wird das Oberste Gericht der französischen Besatzungszone eingerichtet: das Tribunal Général du Gouvernement Militaire de la Zone Française d’Occupation en Allemagne et en Autriche.

Die Geschichte des Rastatter Tribunals ist bisher kaum bekannt, denn bis 2016 liegen die Akten in den französischen Archiven unter Verschluss. Die Ausstellung des Bundesarchivs bietet anhand zahlreicher Fotos und Dokumente Einblick in dieses bedeutsame Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die politischen Rahmenbedingungen werden ebenso geschildert wie die neuen Grundsätze der Rechtsprechung.

Bilder aus dem Bundesarchiv, dem Kreis- und dem Stadtarchiv Rastatt, Dokumente aus dem Centre des Archives Diplomatiques de la Courneuve oder vom Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen geben Aufschluss über das Prozessgeschehen in Rastatt.

Drei ausgewählte Prozesse beleuchten die Arbeit des Gerichts:

• der Neue Bremm-Prozess vom Mai/Juni 1946 gegen das Personal des berüchtigten Gestapo-Lagers von Saarbrücken,

• der Prozess um das Außenlager Iffezheim-Sandweier vom Mai 1947 als Teil der zahlreichen Natzweiler-Prozesse,

• der Röchling-Prozess gegen den saarländischen Großindustriellen Hermann Röchling von Februar bis Juni 1948.

Zwei didaktische Angebote ermöglichen es, die Ausstellung in Einzel- oder Gruppenarbeit zu erkunden.

Die aus 21 Bild- und Texttafeln bestehende Ausstellung kann als Roll-up-Ausstellung ausgeliehen oder als Poster-Ausstellung bestellt werden. Zudem ist sie auch als hochauflösende PDF-Datei zum Eigendruck verfügbar.

Kontakt und Bezug

Ausleihe Ausstellungen

Bundesarchiv Rastatt Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte

Herrenstraße 18 (Schloss)
76437 Rastatt

Telefon: 030 18 665-1133
E-Mail: erinnerung@bundesarchiv.de