Die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO)

Einführende Informationen

Das Archivgut der SAPMO umfasst unter anderem die Unterlagen des Politbüros der SED und der Büros einzelner Funktionäre, des Zentralkomitees mit seinen Abteilungen sowie parteieigner Schulungseinrichtungen von 1946 bis 1990. Auch die Unterlagen anderer Parteien in der DDR gehören zum Archivgut der Stiftung. Mit dem Parteiarchiv der SED gelangte auch das dort verwahrte Archivgut der Parteien und Organisationen der Arbeiterbewegung in die SAPMO. Dazu kommen umfangreiche Gewerkschaftsbestände, vor allem der Bundesvorstand des FDGB, in denen sich auch Unterlagen zu Sozialversicherung oder zum Feriendienst befinden. Weitere Unterlagen aus Massenorganisationen wie der FDJ mit der Pionierorganisation Ernst Thälmann, vom Kulturbund und von der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft stehen zur Benutzung bereit. Eine bedeutende Ergänzung bilden die über 860 Nachlässe von Politikern, Wissenschaftlern oder Künstlern aus der DDR sowie biographische und sachthematische Sammlungen vor allem zur Geschichte der Arbeiterbewegung.

Während die Akten der Zentrale von SED, FDGB, FDJ etc. im Bundesarchiv gelagert werden, befinden sich die Unterlagen der unteren Gliederungen auf der Ebene der Bezirke, Kreise und Städte nicht im Bundesarchiv sondern meist in den zuständigen Landesarchiven."

Quellen im Bundesarchiv

Als Recherchewerkzeug für die Unterlagen der Stiftung diente früher die Anwendung ARGUS, in der viele Akten auch bereits als Digitalisate präsentiert wurden. ARGUS wurde inzwischen weitestgehend durch invenio abgelöst; die Daten und Signaturen in ARGUS stellen den Stand der Erschließung von Juli 2014 dar und sind damit in aller Regel nicht mehr aktuell. Deshalb empfehlen wir als Vorgehen bei der Recherche nach Unterlagen der SAPMO die ausschließliche Benutzung von invenio. Dort befinden sich die aktuellsten Erschließungsdaten.

Allerdings konnte die längst geplante Migration der vorhandenen Digitalisate in die neue Datenbank noch nicht umgesetzt werden. Wenn in Invenio Treffer in den Beständen DY 30 SED, DY 34 FDGB und DY 43 Gewerkschaft Kunst ermittelt werden, kann es sich lohnen zu prüfen, ob die Akten in ARGUS bereits digitalisiert vorliegen. Dies trifft insbesondere auf folgende (Teil-)Findbücher zu:

DY 30 SED
Protokolle des Politbüros (Reinschriften)
Protokolle des Zentralsekretariats (Beschlussprotokolle)
Büro Erich Honecker
Büro Egon Krenz
Büro Günter Mittag (jetzt Bestand DY 3023, nur Gliederungspunkte bis 2.4.1.)
Büro Walter Ulbricht
Sekretariat Helmut Lehmann
Sekretariat Paul Merker

DY 34 FDGB
Büro Bernhard Goering
Büro Hans Jendretzky
Büro Annelies Kimmel
Büro Harry Tisch
Büro Herbert Warnke
Abteilung Sozialpolitik

DY 43 Gewerkschaft Kunst

Ein vollständiges Verzeichnis der in ARGUS digitalisierten Bestände findet sich unter apps.bundesarchiv.de/digitalisate/_argus/findbuecher_digitalisate.htm.

Aufgrund zahlreicher Umsignierungen insbesondere im SED-Bestand sollte man bei einer Suche in ARGUS immer in Betracht ziehen, dass die Akten in ARGUS oft nicht unter der aktuellen, sondern unter einer alten Signatur abgelegt sind. invenio nennt in diesen Fällen immer auch die Altsignaturen, die sich neben inhaltlichen Schlagworten oder Klassifikationsmerkmalen für die Suche in ARGUS anbieten.

Das Portal „SED- und FDGB-Archivgut“

Das Portal aus dem Jahr 2006 hält Hintergrundinformationen zu SED- und FDGB-Beständen im Bundesarchiv und in einschlägigen Landesarchiven bereit und ermöglicht die themenbezogene archivübergreifende Suche über das Archivportal Europa.