Wie wird die Bundeswehr kriegstüchtig und was nützt eine Wehrpflicht? Wie ist die aktuelle Bedrohungslage und was eine glaubhafte Abschreckung? Zu Themen wie diesen diskutierten anlässlich des 70. Gründungsjahres der Bundeswehr am Abend des 27. Oktober 2025 im Bundesarchiv Koblenz vor 150 Gästen: Matthias Lau, stellvertretender Kommandeur des Zentrums für Innere Führung, Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte an der Universität Potsdam, und Thorsten Rudolph, MdB und haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
Grußworte sprachen Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, und Nicole Schilling, Stellvertreterin des Generalinspekteurs der Bundeswehr. Nicole Schilling erörterte, was angesichts der aktuellen Herausforderungen bereits für und durch die Bundeswehr erreicht wurde, während Michael Hollmann die Verbindung der Bundeswehr mit der deutschen Gesellschaft betonte. Dies zeige sich nicht nur am Verständnis des Soldaten als „Staatsbürger in Uniform“, sondern auch daran, dass das Militärarchiv Teil des Bundesarchivs sei.
Bei allen Beiträgen und Diskussionen ging es immer wieder auch um die Fragen: Wo ähneln die Herausforderungen der Streitkräfte heute jenen der letzten Jahrzehnte? Wo unterscheiden sie sich? Und was lässt sich aus den Herausforderungen der Vergangenheit lernen für die Bundeswehr von heute und morgen?
Hinweise darauf kann der Blick in historische Dokumente zur Bundeswehr aus den Beständen des Bundesarchivs geben. 100.000 Seiten hat das Bundesarchiv neu digitalisiert und online gestellt, worauf Michael Steidel, Leiter des Militärarchivs im Bundesarchiv, in einem Impulsvortrag hinwies.
Eine Auswahl daraus findet sich im Bundesarchiv-Heft „Staat, Militär und Gesellschaft. Historische Dokumente zur Bundeswehr“. Auch ein Online-Schwerpunkt auf der Website des Bundesarchivs widmet sich dem Thema und zeigt in mehr als 55 Beiträgen historische Dokumente und Facetten zum Thema.
Tanja Samrotzki moderierte den Abend.



