Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfSMinisterium für StaatssicherheitDas Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische...) blieb auch nach seiner formellen Gleichberechtigung mit dem sowjetischen Geheimdienst KGB 1958 ein "Diener zweier Herren". Es agierte zugleich als "Schild und Schwert" der herrschenden Staatspartei SED und als Dienstleister für die sowjetischen "Freunde". Ein jetzt erschienener Sammelband veranschaulicht anhand neu ausgewerteter Dokumente mit vielen konkreten Beispielen die unterschiedlichen Facetten der KGB-Präsenz in der DDR zwischen 1958 und 1989.
Tatsächlich prägte nicht Gleichberechtigung, sondern informelle Unterwerfung des MfS die Kooperation mit dem KGB. Kaum bekannt ist, dass der KGB nicht nur die Möglichkeiten und Kapazitäten der DDR-Staatssicherheit benutzte, sondern auch jene von Volkspolizei und Innenministerium, um seine Agenten-Netze für die SpionageWestarbeit/SpionageDas MfS hat als ein Instrument der DDR, insbesondere der SED-Führung, die politischen Interessen... im Westen zu stärken und auszubauen oder Informationen in der DDR zu sammeln und dies oftmals ohne Wissen des MfS.
Neben Dokumenten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv wurden für die Recherche die Wasilij-Mitrochin-Papers im Archiv des Churchill College der britischen Cambridge University genutzt. Mitrochin war bis 1984 KGB-Archivar, hatte seit 1972 Notizen aus Tausenden von Akten der I. HauptverwaltungHauptverwaltungOrganisationseinheit in der MfS-Zentrale, die bereits ausdifferenzierte Aufgabenkomplexe in einer... des KGB gemacht, nach Hause geschmuggelt und war 1992 nach Großbritannien geflohen. Die Notizen aus dem KGB-Archiv dienten als Grundlage für Spionage-Untersuchungen bzw. -prozesse im Westen und für Publikationen.
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