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Thomas Mann steht mit verschränkten Armen vor einem Grammophon in seinem Haus in München.

Thomas Mann in seinem Haus in München 1932, Quelle: BArch, Bild 183-R15883 / Fotograf/in: ohne Angabe; Agentur: Scherl Bilderdienst

Nobelpreisträger und NS-Gegner: Der Schriftsteller Thomas Mann (1875–1955)

Mit seinen literarischen Werken wie „Buddenbrooks“ oder „Der Zauberberg“ wurde Thomas Mann weltweit bekannt. Auch in politischen Fragen positionierte er sich: für die Demokratie, gegen den Nationalsozialismus. Das Bundesarchiv verwahrt zahlreiche Archivalien – viele davon digitalisiert – zu seiner Person aus staatlichen Stellen, Parteidienststellen und Nachlässen. Ebenso sind Fotografien, Plakate, Tondokumente und Filme zu Thomas Mann überliefert.

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  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann
    Thomas Mann im Jahre 1912<br />  
  • Porträt von Thomas Mann
    Porträt von Thomas Mann, ca. 1929
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann
    Thomas Mann, an einer Treppe stehend, im Jahre 1929
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann mit seiner Gattin
    Thomas Mann mit seiner Gattin vor dem Hotel Adlon in Berlin
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann im Hotel Adlon
    Thomas Mann im Hotel Adlon Berlin
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann
    Thomas Mann im Hotel Adlon im Jahre 1929
  • Maschinell erstelltes Schriftgut mit vielen handschriftlichen Ergänzungen
    Reichsregierung gratulierte Thomas Mann zum Erhalt des Nobelpreises für Literatur, 1929
  • Handschriftliches Schriftgut
    Reichsregierung gratulierte Thomas Mann zum Erhalt des Nobelpreises für Literatur, 1929
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann in seinem Haus in München
    Thomas Mann in seinem Haus in München 1932
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Deutsche Gesandtschaft in Bern zum Aufenthalt von Thomas Mann
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann in den USA
    Thomas Mann bei einem Besuch 1934 in den USA in seinem New Yorker Hotel
  • Ein ausgeschnittener Zeitungsartikel
    Die „Pariser Tageszeitung“ mit dem Titel „Thomas Mann ausgebürgert“
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Aberkennung des Ehrendoktortitels von Thomas Mann
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Bericht der Deutschen Gesandtschaft in Stockholm vom 19. Januar 1937 über Artikel, welche sich mit Thomas Manns Schreiben auseinandersetzen.
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Bericht der Deutschen Gesandtschaft in Stockholm vom 19. Januar 1937 über Artikel, welche sich mit Thomas Manns Schreiben auseinandersetzen.
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Bericht der Deutschen Gesandtschaft in Stockholm vom 19. Januar 1937 über Artikel, welche sich mit Thomas Manns Schreiben auseinandersetzen.
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Bericht der Deutschen Gesandtschaft in Stockholm vom 19. Januar 1937 über Artikel, welche sich mit Thomas Manns Schreiben auseinandersetzen.
  • Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Mann und seiner Gattin
    Thomas Mann mit seiner Gattin an Bord des Schiffes "Normandie"
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Beschlagnahmung einer Tarnschrift der Gestapo
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Abschrift aus der Publikation „Die Zukunft“ vom 19. Januar 1940
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Appell von Thomas Mann im britischen Rundfunk an das deutsche Volk vom 1. September 1941
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Appell von Thomas Mann im britischen Rundfunk an das deutsche Volk vom 1. September 1941
  • Maschinell erstelltes Schriftgut
    Gestapo berichtet über eine von Thomas Mann verfasste Botschaft

Als Thomas Mann am 21. Februar 1938 auf der Flucht vor dem NS-Regime in die USA emigrierte, äußerte er auf einer Pressekonferenz: „Wo ich bin, ist Deutschland.“ Der weltbekannte Schriftsteller war nicht gewillt, die deutsche Kultur den Nationalsozialisten zu überlassen, und wurde während des Zweiten Weltkriegs zum wichtigsten Repräsentanten deutscher Exil-Literatur.

Geboren am 6. Juni 1875 in Lübeck als zweiter Sohn einer Kaufmannsfamilie, verfasste Thomas Mann bereits als Schüler erste Aufsätze und Prosa. Nach dem frühen Tod seines Vaters verließ Mann das Gymnasium ohne Abitur und folgte Mutter und Geschwistern nach München. Dort lernte er seine spätere Ehefrau Katia Pringsheim kennen und veröffentlichte erste Novellen. Im Jahr 1929 erhielt Thomas Mann für seinen Gesellschaftsroman „Buddenbrooks: Verfall einer Familie“ den Nobelpreis für Literatur.

Kämpfer für die Demokratie

Wie viele seiner Zeitgenossen war auch Thomas Mann zu Beginn des Ersten Weltkriegs von Begeisterung für die deutsche Kriegspolitik erfasst. Diese führte zum jahrelangen Zerwürfnis mit seinem Bruder, dem Schriftsteller Heinrich Mann, der den Krieg vehement ablehnte.

Rechtsextreme Verbrechen, wie die Ermordung des Reichsaußenministers Walther Rathenau im Juni 1922, beeinflussten den vormals kaisertreuen Nationalisten in der Neuausrichtung seiner politischen Werte. In seiner Rede „Von deutscher Republik“ vom 13. Oktober 1922 bekannte er sich erstmals öffentlich zur Weimarer Republik und zur Demokratie.

Am 14. September 1930 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen mit einem Stimmenanteil von 18,3 Prozent zweitstärkste Partei nach der SPD. Kurz darauf, am 17. Oktober 1930, warnte Thomas Mann im Berliner Beethoven-Saal in seiner „Deutschen Ansprache“ eindringlich vor dem Nationalsozialismus und forderte das Bürgertum auf, sich an die Seite der Sozialdemokratie zu stellen. SA-Leute störten seine Rede mit lauten Zwischenrufen.

Widerstand aus dem Exil

Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 entkam Thomas Mann knapp der Verhaftung durch die Nationalsozialisten. Die Familie Mann erfuhr während eines Aufenthalts in der Schweiz von den zunehmenden Inhaftierungen von Regimegegnerinnen und -gegnern und kehrte daraufhin nicht mehr nach Deutschland zurück.

Nachdem ihm 1936 die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden war, ging Thomas Mann mit seiner Familie 1938 ins Exil in die USA. Neben seinem literarischen Schaffen engagierte er sich weiter politisch und versuchte trotz der Distanz, auf seine Landsleute einzuwirken. Im deutschsprachigen Radioprogramm der BBC hielt er zwischen 1940 und 1945 in der monatlich ausgestrahlten Sendung „Deutsche Hörer!“ Ansprachen, in denen er das aktuelle Kriegsgeschehen kommentierte.

Am 12. August 1955 starb Thomas Mann mit 80 Jahren in Zürich.

Quellen im Bundesarchiv

Das Bundesarchiv verwahrt zur Person Thomas Manns, seinem Werk und seinen politischen Aktivitäten Schriftgut aus staatlichen Stellen und Parteidienststellen sowie private Briefe aus Nachlässen von Personen des öffentlichen Lebens. Zahlreiche Fotografien sowie Plakate, Tondokumente und Filme ergänzen die Überlieferung. Viele der Archivalien sind bereits digitalisiert.

Zeitlich deckt das Archivgut Manns Lebenslauf vom Kaiserreich, der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus sowie der frühen Nachkriegszeit bis zu seinem Tod im Jahr 1955 ab.

Unterlagen aus vor allem staatlichen Stellen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland dokumentieren zudem das offizielle Gedenken an den Schriftsteller und seinen politischen Widerstand gegen das NS-Regime vom Exil aus sowie teilweise auch die Auseinandersetzung mit seinem literarischen Werk.

Weitere Informationen

Thomas Mann mit einem aufgeschlagenen Buch an einem Tisch sitzend
Rechercheleitfaden

Archivalien zu Thomas Mann

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über Archivalien zum Schriftsteller Thomas Mann im Bundesarchiv und darüber hinaus.