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"Schindlers Liste"

Kalender 18. April 1945

"Schindlers Liste" wurde einer breiten Öffentlichkeit erst durch den gleichnamigen Film von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 bekannt. Weniger bekannt ist, dass im Bundesarchiv eine authentische Abschrift der Liste verwahrt wird. Diese umfasst insgesamt 297 Frauen und 781 Männer, die von Oskar Schindler durch eine Beschäftigung in seiner kriegswichtigen Emailfabrik vor der Ermordung in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern bewahrt wurden. Im Video gehen wir der Frage nach: Wie kommt "Schindlers Liste" in das Bundesarchiv?

Das Video ist Teil der Serie "Archivalien aus dem Bundesarchiv", mit der das Bundesarchiv über Twitter besondere Quellen aus seinen Beständen vorstellt und einordnet. Teil 2 des Videos finden Sie nachstehend.

Kurze Videobeschreibung

(von Evi Milz und Max Ziesmann)

Teil 1:
Eine Mitarbeiterin des Bundesarchivs führt in einen Magazinraum des Bundesarchivs am Standort Koblenz, in welchem Nachlässe aufbewahrt werden. Bei den im Bundesarchiv verwahrten Nachlässen handelt es sich um Sammlungen persönlicher Unterlagen von Personen mit überregionaler Wirkung, die das Bundesarchiv nach deren Tod übernommen hat.

In dem Magazinraum befindet sich eine Rollregalanlage. Die Mitarbeiterin holt einen Archivkarton aus einer Regalreihe hervor, legt ihn auf einem Tisch ab und berichtet über die Übernahme eines Koffers mit Unterlagen von Oskar Schindler ins Bundesarchiv.

Der Koffer wurde 1999 in einem Wohnhaus gefunden und anschließend vom Bundesarchiv übernommen. Im Zuge der Übernahme und Sicherung des Kofferfundes wurden die Unterlagen gesichtet, geordnet und verzeichnet, konservatorisch bearbeitet und verfilmt. Dies dient dazu, die in den Unterlagen enthaltenen Informationen auf Dauer zu bewahren und über Findmittel, wie beispielsweise Datenbanken, auffindbar zu machen.

Im Koffer wurde unter anderem auch eine Namensliste gefunden.

Teil 2:
Eine Mitarbeiterin klappt im Nachlassmagazin des Bundesarchivs am Standort Koblenz eine Archivmappe auf. Darin ist ein Blatt von „Schindlers Liste“ in einem Passepartout zu sehen.

Die Liste stammt aus dem Kofferfund von Unterlagen Oskar Schindlers. Nach der Übernahme und Sicherung der Unterlagen, gab das Bundesarchiv den Fund an die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem ab, da sich Schindlers Nachlass dort befindet. Als Dank erhielt das Bundesarchiv das vorliegende Exemplar der Liste.

Es handelt sich um eine sogenannte „Personalliste“ vom 18. April 1945, in der jüdische Frauen und Männer aus dem Außenlager Brünnlitz des Konzentrationslagers Groß-Rosen erfasst wurden, welche Schindler als Zwangsarbeiter für seine Fabrik beanspruchte. Durch die Beschäftigung in der von Schindler betriebenen Emaillewarenfabrik in Krakau, wurden sie vor der Ermordung im Konzentrationslager geschützt. Auf der Liste sind unter anderem Nationalität, Häftlingsnummer, Name, Geburtsdatum und Beruf erfasst.

Nach dem Krieg wanderte Schindler nach Argentinien aus. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er 1974 starb. Er wurde in Jerusalem beerdigt.