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„Wir stoßen an unsere Grenzen“

Anlässlich des Tages der Archive warnt Bundesarchiv-Präsident Hollmann vor weiteren Sparmaßnahmen

01.03.2024

Öffentlichkeitsarbeit

Professor Dr. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs

Anlässlich des bundesweiten Tages der Archive am kommenden Wochenende hat Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann davor gewarnt, Archive und andere Gedächtniseinrichtungen zu vernachlässigen und durch eine unzureichende Mittelausstattung in ihrer Arbeitsfähigkeit zu gefährden. Gestiegene Personal- und Energiekosten, hohe Aufwendungen für dringend benötigte Baumaßnahmen und Investitionen für die Digitalisierung belasteten die Haushalte der Archive in einem besorgniserregenden Maße.

„Archive sind die Basis jeder pluralistischen Erinnerungskultur. Nur offene Archive verhindern von vorne herein geschlossene, ideologische und verfälschende Geschichtserzählungen und damit den Missbrauch von Geschichte für machtpolitische Zwecke“, erklärte Michael Hollmann. „Ihre demokratiestabilisierende Funktion können die Archive nur entfalten, wenn sichergestellt ist, dass das Archivgut dauerhaft sicher gelagert ist, die Archive über ein ausreichendes qualifiziertes Personal verfügen und moderne Wege beschritten werden können, um das reiche archivische Wissen für die Bevölkerung nutzbar zu machen. Vor diesem Hintergrund bereitet mir die angespannte finanzielle Lage vieler Archive und auch des Bundesarchivs große Sorgen. Wir stoßen an unsere Grenzen.“

Auf den Spuren der Geschichte öffnen beim Tag der Archive am kommenden Wochenende viele der 23 Standorte des Bundesarchivs am Samstag, 2. März, oder Sonntag, 3. März, die Türen für Besucherinnen und Besucher. Überall finden Führungen statt. In Berlin-Tegel wird zudem gezeigt, wie man zu seinen Vorfahren recherchieren kann, in Berlin-Lichterfelde erfahren Gäste mehr zum Bestand aus der Zeit des Nationalsozialismus, in Koblenz kann zum Beispiel eines der größten Bildarchive des Landes besichtigt werden.

Im Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin-Lichtenberg und Dresden sind besondere Stasi-Dokumente und Fotos zum Thema „Essen und Trinken“ zu sehen, dem diesjährigen deutschlandweiten Motto des vom Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) initiierten Tages der Archive. In Gera steht auch die Ausbildung im Bundesarchiv im Fokus, in Erfurt die sogenannte Postkontrolle der Stasi, in Leipzig und Halle der deutsch-deutsche Paketverkehr. In Frankfurt (Oder) steht das Thema sowjetischer Truppen in der DDR im Mittelpunkt, in Magdeburg Westmusiker und ihre Fans im Osten, in Rostock Spionage und deutsche Teilung sowie in Schwerin die Überwachung der Raststätten und Intershops entlang der Transitstrecke Hamburg–Berlin.

Das Programm im Detail:

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Meldungen/2024-03-02-tag-der-archive.html

und

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/archiv/tag-der-archive/